Bürokratie-Wahnsinn in Sachsen: Fähiges Personal wird trotz Kräftemangel abgewiesen!

Leipzig - Nach einem Bachelor- und Masterstudium in Sachsen-Anhalt wollte Anna Bathge (24) nach Leipzig ziehen und dort einen Job als Erzieherin annehmen, doch Sachsen sagte "Nein, danke" und lehnte die Fachkraft ab - und das, obwohl händeringend nach Erziehern gesucht wird. "Voss & Team" (MDR) gingen dem Problem auf die Spur und für den Kultusminister wurde es besonders ungemütlich.

Anna Bathge (24) arbeitet aktuell in Sachsen-Anhalt, weil sie in Sachsen nicht als Erzieherin tätig sein darf.  © Screenshot/MDR

Anna hatte erst Kindheitswissenschaften und dann aufbauend darauf Soziale Arbeit studiert. Nebenbei absolvierte sie mehrere Praktika in Kindergärten.

In Sachsen-Anhalt kann sie damit problemlos als Erzieherin arbeiten, im Nachbar-Bundesland wird ihre Ausbildung hingegen nicht anerkannt.

Die 24-Jährige versteht nicht, wieso es für solche Fälle keine einheitlichen Regelungen gibt. "Ich dachte, dass ich nach dem Studium die Qual der Wahl habe […] und hab nicht damit gerechnet, dass ich in Sachsen keine Anstellung finde."

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Aus der Not heraus suchte sie sich also einen Job an der Grenze zu Sachsen und arbeitet nun als stellvertretende Kindergartenleiterin in Lützen.

"Für mich macht es keinen Sinn, wenn es überall einen Fachkräftemangel gibt, warum man das dann noch so schwierig gestalten muss", ärgerte sich Anna.

Für Ursula-Marlen Kruse, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Sachsen, ist klar: "Wir brauchen dringend Fachkräfte."

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"Voss & Team": Sachsens Kultusminister reagiert erst, nachdem er unter Druck gesetzt wird

Christian Piwarz (49, CDU) zeigte sich "Voss & Team" gegenüber zuerst unkooperativ.  © DPA/Robert Michael

Das Kultusministerium habe es in der Hand, schließlich könnten sie problemlos eine neue Regelung erschaffen. Und genau das sei wichtig. Ursula-Marlen Kruse: "Eines ist Fakt: Wenn man jetzt nichts tut, wandern die Leute ab."

Doch der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (49, CDU) stellte sich vorerst quer und war nicht bereit, mit dem "Voss & Team"-Reporter zu sprechen.

"Sie haben alle Informationen, die sie brauchen", ärgerte er sich, als "Voss & Team" plötzlich in einer seiner Sprechstunden auftauchten und schickte sie wieder weg.

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Er verwies auf die Pressestelle, die eine Interviewanfrage im Vorfeld ja bereits abgelehnt hatte. Erst nach der Auseinandersetzung lenkte Piwarz ein und stimmte einem Treffen abseits der Kamera zu.

Dort versprach er, die Anliegen der Betroffenen ernst zu nehmen. Ob sich tatsächlich etwas ändert, wird sich zeigen. "Voss & Team" will an dem Thema dranbleiben.

Die gesamte Folge mit weiteren spannenden Themen könnt Ihr Euch in der ARD-Mediathek anschauen.

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