Epileptiker mit Anfall am Boden: Sanitäter spritzen Medikament in die Nase

Siegen - "Nachtschicht - Einsatz für die Lebensretter": So heißt eine neue RTLZWEI-Doku mit reellen Fällen aus der Nacht von Notärzten und Rettungssanitätern, die diskret von Kameraleuten begleitet werden. Einer der Einsätze dreht sich um einen bekannten Epileptiker.

Hauptbrandmeister und Rettungssanitäter Christoph Wickler (43) kümmert sich um den Patienten (32).
Hauptbrandmeister und Rettungssanitäter Christoph Wickler (43) kümmert sich um den Patienten (32).  © RTLZWEI

Auf der Feuer- und Rettungswache Siegen (NRW) geht ein Notruf ein. Andrej Schütz (34) und Christoph Wickler (43) machen sich mit ihrem Rettungswagen auf den Weg in die Siegtalstraße, wo sich an einer Parkhauseinfahrt eine hilflose Person befinden soll.

Weitere Informationen haben die Sanitäter zu diesem Zeitpunkt nicht vorliegen. "Das können mehrere Dinge sein, zum Beispiel eine alkoholisierte Person, eine gestürzte Person, eine ältere Person", weiß Wickler.

Zunächst ordne man einen derartigen nächtlichen Einsatz relativ nah dem Alkohol zu, könne dies aber nie pauschal sagen: "Da muss man aber erst mal vor Ort gucken und sich überraschen lassen."

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An der Ecke Johannesstraße wird die RTW-Besatzung schon von Ersthelfern empfangen und zum Einsatzort gelotst. Der Patient ist Wickler nicht unbekannt: "Ich habe ihn auch mit Namen angesprochen, weil wir ihn des Öfteren rettungsdienstlich angetroffen haben."

Die Helfer verabreichen dem 32-jährigen Mann ein krampflösendes Medikament nasal, also über die Nasenschleimhaut. "Aufgrund des starken Zitterns des Patienten ist es relativ schwierig, ihm einen Zugang in die Vene zu legen", sagt Wickler.

Nachtschicht - Einsatz für die Lebensretter: "Bei jedem Krampfgeschehen sterben Hirnzellen ab"

Dem 32-Jährigen müssen mehrere Injektionen in die Nase verpasst werden.
Dem 32-Jährigen müssen mehrere Injektionen in die Nase verpasst werden.  © RTLZWEI

Ziel ist es, die betroffene Person - unwissend, wie lange sie schon im Krampfgeschehen ist - aus diesem zu holen, "weil jedes Mal Hirnzellen absterben", weiß der Rettungssanitäter und Hauptbrandmeister.

Nachdem er sich zunächst beruhigt und auch artikulieren kann, fängt der 32-jährige Mann erneut an zu krampfen, weshalb sich die Sanitäter zu einer weiteren Dosis des Medikaments entscheiden.

Die eingetroffene Notärztin spritzt ein weiteres Mittel über die Nase, wodurch sich der Krampf endlich komplett löst und der Epileptiker ins Krankenhaus transportiert werden kann.

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Während der Fahrt werden seine Vitalwerte überprüft. In einem stabilen Zustand kann der 32-Jährige dem Klinikpersonal übergeben werden. Für Andrej und Christoph ist der Einsatz damit beendet.

Welche weiteren Schritte jetzt eingeleitet werden, z. B. eine Computertomografie (CT) des Kopfes, entscheidet das Hospital.

Weitere Fälle des Staffelauftakts kommen von der DRF Luftrettung München, der Johanniter-Unfall-Hilfe Rettungswache Hamburg-Eilbek und den DRK-Kreisverbänden Fulda sowie Hanau.

RTLZWEI strahlt die erste Folge der neuen Dokureihe "Nachtschicht - Einsatz für die Lebensretter" am heutigen Dienstag ab 20.15 Uhr aus. Bei RTL+ ist sie schon jetzt zu streamen. Jeden Dienstag ist eine neue von zunächst vier Folgen geplant.

Titelfoto: RTLZWEI

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