"Elefant, Tiger & Co.": Weihnachten bei den Schneeleoparden und ein Nashorn beim Zahnarzt
Leipzig - Weihnachten steht vor der Tür und natürlich wollen da auch die lieben Tiere im Leipziger Zoo beschenkt werden. "Elefant, Tiger & Co." hat die große Bescherung begleitet. Deutlich weniger weihnachtlich ging es indes bei Nashorn-Dame Saba zu.
Das Spitzmaulnashorn ist mittlerweile mehr als 30 Jahre alt und hat nun schon seit längerem Probleme mit den Zähnen. Pfleger Robert Ruhs bringt ihr deshalb jeden Morgen Brei, aber das ist natürlich keine Dauerlösung.
Das Problem sind offenbar Sabas Hinterzähne. "Da werden die Kanten so hoch sein, dass sie das Holz nicht mehr richtig zerkauen kann", erklärt Robert. "Deswegen haben wir den Plan, sie heute mal im Stehen zu sedieren und die Zähne dann mal abzuschleifen, damit das wieder klappt."
Einfacher gesagt als getan, denn tatsächlich ist es das erste Mal, dass so ein Eingriff im Leipziger Zoo vorgenommen wird.
Die Herausforderungen beginnen bereits bei der Sedierung. Saba ist nervös und macht nicht mit. Letztendlich muss Tierarzt Andreas Bernhard die Spritze per Blasrohr verabreichen.
Nachdem die Nashornkuh eingeschlafen und in Position gebracht ist, macht sich der Doktor ans Werk. Zahnstein und Zahnkanten müssen entfernt werden. Immer wieder zuckt Saba während der Arbeit. So tief scheint sie dann doch nicht zu schlafen. Vorsicht ist geboten.
Immerhin die Hälfte des Zahnsteins kann Dr. Bernhard während der kräftezehrenden Arbeit entfernen. "Wir haben jetzt erstmal das erreicht, was wir erreichen konnten. Die Narkose war bisschen schwierig, aber zumindest ist ja niemand verletzt worden. Jetzt muss die Zeit zeigen, was es gebracht hat."
Bleibt zu hoffen, dass Saba bald wieder mehr als nur Brei zu sich nehmen kann.
Schneeleoparden im Geschenkerausch
Im Himalaya-Gehege der Schneeleoparden haben Steffen Tucholski und seine Kollegen indes einen neuen Berg aufgebaut, nicht aus Stein und Erde, sondern aus Geschenken.
"Ich wollte eigentlich nur, dass jeder ein Geschenk bekommt. Das ist dann irgendwann ausgeartet", erklärt der Tierpfleger die Bescherung. "Irgendwann hatte ich dann die Idee von einem großen Geschenkeberg, den unsere Jungtiere dann zerlegen können."
Schon seit längerem waren die Pfleger deshalb im Geschenkestress. Ein bis zwei Kartons wurden pro Tag vorbereitet, Gewürze, Parfüms und schließlich auch Fleisch verpackt. Allein 60 Meter Geschenkpapier waren bereits dafür nötig. "Wahrscheinlich wird das eine absolute Reizüberflutung heute, aber das ist ja nun mal Weihnachten."
Dann ist es schließlich so weit und Leipzigs Schnee-Leos machen sich über den Berg her. Die Tierpfleger haben es sich indes vor dem Gehege gemütlich gemacht, um dem Spektakel beizuwohnen. "Ich habe am Anfang gedacht, vielleicht kommt ja auch eine angelaufen und springt direkt rein."
Letztendlich schien es für Steffen Tucholski aber eher wie die heimische Bescherung in den eigenen vier Wänden. "Die wissen gerade gar nicht, was sie zuerst anfassen sollen."
Leoparden-Mädchen Mira schien schließlich einen Volltreffer gelandet zu haben, eines der Pakete mit dem Fleisch."Askar ist inzwischen der Herr des Geschenkebergs", freuen sich die Pfleger derweil.
Nach kurzer Zeit haben schließlich alle ihr Stück gefunden. Und wie zu Weihnachten üblich ist der Spaß dann auch viel zu schnell wieder vorbei. "Und Papa ist schon fertig und muss sich erstmal auf die Couch legen nach der Anstrengung."
Titelfoto: Montage: Screenshots/Facebook.com/ZooLeipzig