"Elefant, Tiger & Co.": Ein Roter Panda mit Veränderungsängsten
Leipzig - Bei "Elefant, Tiger & Co." drehte sich am Freitag alles um das Frühstück im Leipziger Zoo. Dabei zeigte sich: Nicht nur Menschen können festgefahren sein - und der größte Kerl ist manchmal auch der unsicherste.
Los geht es mit den Gorillas, für welche die Tierpflegerin Manuela Klöden ein besonderes Frühstück vorbereitet hat: Es gibt Quark.
"Da können sie sich heute Morgen mal bisschen mit beschäftigen", erklärt die Tierpflegerin.
Manuela schmiert den Quark in sogenannte Leckhölzer, also Holzstücke, in die Löcher gebohrt wurden. "Die kann man mit Bananen, Rosinen und anderen Sachen füllen. Heute schmiere ich da mal Quark rein, weil gerade die Gorilla-Kinder da voll drauf stehen. Da sind die Affen nachher ein bisschen mit beschäftigt."
Nachdem für alle ausreichend Quark verteilt wurde, kümmert sich Manuela noch um den kleinen/großen Sonderling der Gruppe: "Der Gorilla-Mann mag keinen Quark, deswegen hab ich ihm einen Kürbis mitgebracht. Hoffentlich erwischt er ihn dann auch."
Sobald die Affen dann einmal ihr Gehege betreten haben, machen sie sich auch sofort über die Köstlichkeit her. Manuelas Plan scheint aufzugehen. Nur einer hadert zunächst noch: Gorilla-Mann Abeeku scheint sich nicht entscheiden zu können, was es denn zum Frühstück sein soll.
Letztendlich trifft jedoch auch er eine Wahl und schnappt sich den von Manuela vorbereiteten Kürbis. Die Tierpflegerin kennt eben ihren Silberrücken. "Abeeku steht nicht auf Spielerei. Er will was zu essen haben und das nicht erst irgendwo rauspulen."
Lilo unterwegs auf ausgetretenen Pfaden
Nicht nur den Gorillas, auch den Roten Pandas Zimai und Lilo tropft der Zahn, wenn das Frühstück ansteht. Bei ihnen auf dem Speiseplan: Maus.
Eigentlich hatten die Tierpflegerinnen Maria Raitzig und Ronja Siegmund vor, zunächst die neue Schlafkiste von Lilo zu überprüfen. Die 15-Jährige macht den beiden jedoch schnell einen Strich durch die Rechnung: Lilo hat Hunger und bittet so süß um Futter, dass der Hausbesuch warten muss.
Eigentlich sei Lilo auch immer die Erste, die zum Frühstück ansteht. Mittlerweile habe jedoch Zimai diese Rolle übernommen. Lilo muss kurz warten. Hat sie ihre Maus dann jedoch einmal, läuft alles wie gehabt: Gegessen wird zu Hause, in der heimischen Kiste. Selbst die Pfade, die sie dabei durch die Bäume in ihrem Gehege nimmt, seien immer dieselben, mittlerweile sprichwörtlich ausgetreten. Neue Ding sind der 15-Jährigen eher suspekt.
"Die ist total festgefahren. Ich glaube, wenn hier irgendwo mal ein Ast fehlen würde auf ihrem Weg, wäre sie ganz verzweifelt", so Raitzig. "Aber ist ja auch nicht schlimm. Feste Strukturen sind wichtig."
Nach der Mahlzeit machen sich Maria und Ronja noch an die Kiste, statten sie innen mit etwas Grün aus. Mal schauen, ob die Dame mit so viel Veränderung klarkommt.
Titelfoto: Maria Saegebarth/Zoo Leipzig/dpa