"Elefant, Tiger & Co.": Bekommt der Leipziger Zoo in diesem Jahr ein Weihnachtswunder?
Leipzig - Viel Neues gab es auch diesmal wieder zu berichten bei "Elefant, Tiger & Co." aus dem Zoo Leipzig. Während bei den Giraffen ein wichtiges Training anstand, musste sich Koala Bouddi an seine neue Bleibe gewöhnen.
Bouddi, der Leipziger Koala-Nachwuchs, bewohnt seit einigen Tagen das Gehege seines verstorbenen Vaters.
Die erste Zeit im neuen Heim war aufregend. Was damit gemeint ist, zeigt Tierpfleger Philipp Hünemeyer auf Videoaufnahmen der Umsetzaktion. Bouddi kommt ins neue Gehege, erkundet die neuen Klettermöglichkeiten und siehe da: plötzlich ein Absturz.
"Er hatte auch noch eine Zwischenlandung auf einem Ast eingelegt. Da dachte ich schon, er hat sich was getan. Aber er blieb dann einfach nur kurz sitzen, schaute sich um und marschierte wieder los", beschreibt Philipp die Szene. "Das kann natürlich sein, dass es da immer noch nach seinem Vater riecht und er Angst hat, dass der große, alte Koala-Mann ihm auflauert."
Vor dem Umzug sei alles gründlich gereinigt worden. Aber Koalas haben ein feines Näschen.
Mittlerweile habe sich der Kleine jedoch an seine neue Umgebung gewöhnt, seine eigenen Plätze und zur Ruhe gefunden. Auch die eigene Duftmarke sei schon verteilt. Bouddi übernimmt mehr und mehr das Zepter. "Die Tage nach dem Umzug roch es hier eher wie in einer Sportlerkabine, so ein bisschen nach Schweiß. Jetzt scheint er zufrieden damit zu sein."
Wichtig jetzt: Bouddi so wenig wie möglich stören. Das Gehege muss trotzdem gepflegt und Herr Koala im Auge behalten werden, alles ganz rücksichtsvoll natürlich.
Frohe Neuigkeiten bei den Giraffen
Auch bei den Giraffen gibt es Morgenrituale: Es wird aus der Hand gefressen. Die einzige, die sich dabei etwas zurückzuhalten scheint, ist Sipiwe. Ahnt sie etwas schon, was als nächstes auf sie wartet?
Seit einigen Wochen veranstaltet Tierpflegerin Johanna Schumacher nämlich schon ein ganz wichtiges Training mit der Giraffen-Dame. Es geht darum, dass sie lernt, in die Geburtenbox zu gehen. Richtig gelesen: Sipiwe ist schwanger!
Das Kälbchen soll noch in diesem Monat zur Welt kommen, erklärt Johanna Schumacher weiter. Weil die Tierpfleger erwarten, dass die Geburt nachts erfolgt, wird nun also geübt. "Gerade, da Sipiwe eine ist, die nicht alle Türen gut findet. Es ist nicht so einfach, dass sie durch eine neue Tür geht." Die Box ist außerdem gepolster und mit Stroh belegt. Alles, um optimale Bedingungen für Mama und Nachwuchs zu schaffen.
Inzwischen ist der Gang schon fast Routine, auch wenn Sipiwe noch immer etwas nervös wirkt. Das Vertrauen zur Tierpflegerin hat sich Johanna Schumacher über mehrere Wochen hart erarbeitet.
"Das erste Mal in die Box gegangen ist sie nach eineinhalb Wochen etwa. Ansonsten hat sie sich immer hinter dem Türpfosten versteckt und dann kamen nur der Kopf und der Hals in die Box. Irgendwann folgten auch die Schultern und am Nachmittag stand sie plötzlich neben mir in der Box und ich war völlig überrascht", erinnert sich die Pflegerin an den Moment. "Seitdem ist der Bann gebrochen."
Zweimal täglich wird mittlerweile geübt, damit auch alles klappt, wenn es soweit ist. Einen Geburtstermin gibt es auch schon. "Theoretisch der 24. Dezember", sagt Johanna Schumacher lächelnd.
Bekommt der Zoo also in diesem Jahr ein Weihnachtswunder? Die Chancen scheinen zumindest gut zu sehen, auch wenn das natürlich nur eine erste Rechnung ist. Jetzt ist Daumendrücken angesagt.
Titelfoto: Zoo Leipzig