Ekelhafte Wallraff-Enthüllung: Deutsche Burger-King-Küche von Maden überhäuft
Halle (Saale) - Die Undercover-Berichte von "Team Wallraff" aus insgesamt fünf deutschen Burger-King-Filialen haben bundesweit Empörung ausgelöst. Betroffen war auch ein Restaurant in Halle an der Saale, das wegen extremem Madenbefalls zwischenzeitlich geschlossen wurde.
Erst im Dezember 2020 wurde die Filiale im Stadtteil Neustadt eröffnet. Kürzlich waren die Türen für Fast-Food-Freunde aber geschlossen. Bis auf Weiteres offiziell aus "technischen Gründen", stand auf einem A4-großen Zettel am Eingang.
Die technischen waren allerdings vor allem tierische Gründe. Eine anonyme Informantin hatte dem Investigativ-Team von RTL Foto- und Videoaufnahmen zugespielt, die Ekel auslösten.
Dutzende, wenn nicht sogar Hunderte Maden krochen aus der Biotonne auf den Boden und über die direkt daneben liegende Tür ins Innere. Ein Kollege versuchte mit Wasser die Tierchen aus dem Gebäude zu spülen.
Ein Einzelfall sei dies nicht gewesen. "Also im Sommer war es immer, dass wir jeden Tag zu tun hatten, die Maden wieder aus der Küche rauszukriegen. Gerade, wenn man abends noch sauber gemacht hat, hat man die noch gefunden überall", erläuterte die Angestellte gegenüber Günter Wallraff (80).
"Die Biotonne, dann warm, dadurch entwickeln sich Maden", habe ihr Chef ihr die gesundheitsbedenkliche Situation erklärt.
Gastronomie-Experte und Koch Ronny Loll schüttelt beim Blick das Videomaterial mit dem Kopf. "Maden haben den Anspruch, von da, wo's dunkel ist immer Richtung Licht zu laufen. Die bilden dann Straßen und vermehren sich explosionsartig. Das ist natürlich ein No-Go."
Er erklärt weiter: "Die kommen aus dem Biomüll, der in der Biotonne sowieso schon gärt und kriechen dann überall in meiner Küche rum, wo ich sie nicht haben will und übertragen Krankheitserreger."
"Team Wallraff" in deutschen Burger-King-Filialen: Änderungen nach Enthüllungen angekündigt
Nach den Enthüllungen wurden neben der Neustadt-Filiale auch in Bernau bei Berlin, München und zweimal in Köln Läden geschlossen.
Die Burger King Deutschland GmbH reagierte auf die Vorwürfe, versuchte sich dabei auch gar nicht herauszureden und kündigte Veränderungen an.
"Die Prozesse werden optimiert: Erneutes Training des Restaurant-Managements, insbesondere in den Bereichen Lebensmittelsicherheit, Hygiene und vegane Zubereitung; die Trainings finden persönlich sowie digital (in verschiedenen Sprachen) statt", so das Unternehmen.
Die eigenen Standards seien hoch, es gelinge aber offenbar nicht immer, "diese vor Ort bei allen Mitarbeitenden zu verankern. Wir werden die Trainingskultur für und mit den Teams so weiterentwickeln (...), dass sie mehr denn je auf ein erstklassiges und ganzheitliches Gästeerlebnis ausgerichtet ist."
Burger King und seine Franchisepartner tolerieren keinerlei Missachtung seiner hohen Standards, hieß es weiter.
Neben Reinigungsarbeiten will der Fast-Food-Gigant auch bis zu 100 Restaurants im Land "remodeln". Dazu zählt Ausstattung, Inneneinrichtung und Renovierungen.
Die gesamte Reportage seht Ihr auf Abruf bei RTL+.
Titelfoto: RTL