"Durchnudeln"-Eklat um Dieter Bohlen bei DSDS: RTL-Statement sorgt bei Fans für Entsetzen
Köln - Die Folge ist noch nicht einmal ausgestrahlt. Doch schon jetzt hat Dieter Bohlen (68) mit seinem "Durchnudeln"-Kommentar gegen Reality-TV-Sternchen Jill Lange (22) bei "Deutschland sucht den Superstar" eine Sexismus-Debatte losgetreten. Nun hat sich RTL zu dem Vorfall geäußert - Zuschauer reagieren entsetzt auf das Sender-Statement.
Jill wollte nach ihrer Teilnahme an Dating-Formaten wie "Are You The One?" und "Ex on the Beach" im DSDS-Casting mit ihrem Gesang glänzen. In der Folge, die am morgigen Mittwoch (20.15 Uhr) bei RTL ausgestrahlt wird und schon jetzt im Stream bei RTL+ verfügbar ist, erlebte sie doch ein böses Erwachen.
Wie schon so viele vor ihr bekam die Instagram-Beauty die volle Ladung ungefilterte Kritik vom "Poptitan" zu spüren, der zur Jubiläumsstaffel ein letztes Mal in der Jury sitzt und für seine teils grenzwertigen Sprüche berüchtigt ist.
Nachdem es zuletzt geheißen hatte, dass sich Bohlen zugunsten der familienfreundlichen Linie von RTL mit Kommentaren unterhalb der Gürtellinie zurückhalten will, hat der Hit-Produzent nun das Gegenteil bewiesen.
In einem langen Video-Statement warf Jill dem Juror unter Tränen vor, sie mit sexistischen Aussagen fertiggemacht zu haben. Neben Sprüchen wie "Hast du auch irgendwas Normales gemacht oder hast du nur Abi und dich dann durchnudeln lassen?" seien noch andere schlimme Sätze gefallen, die RTL nicht in der Folge zeigen würde.
Jetzt äußerte sich der Kölner Privatsender mit einem Statement, das im Netz erneut für Aufregung sorgt.
User kritisieren in den Instagram-Kommentaren das RTL-Statement
RTL-Statement: "Jill hätte den Wettbewerb zu jedem Zeitpunkt verlassen können"
"Im Kontext der Diskussion um Jills Datingshow-Erfahrungen sahen wir keinen Anlass, den Dialog [gemeint ist unter anderem die 'Durchnudeln'-Aussage, Anm. d. Red.] aus der Sendung zu schneiden", zitiert "Bild" einen RTL-Sprecher.
Und weiter: "Jill hätte den Wettbewerb zu jedem Zeitpunkt verlassen können, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt - das hat sie aber nicht getan."
DSDS-Zuschauer und Fans der 22-Jährigen wollten das jedoch nicht gelten lassen. In den Kommentarspalten bei Instagram machen User ihre Empörung deutlich: "Was ist das für eine dumme Rechtfertigung von RTL? Dass Jill jederzeit hätte gehen können. Das ist nicht der Job der Kandidatin, darauf zu achten, nicht gedemütigt zu werden, sondern ganz klar von RTL!" (Rechtschreibung angepasst)
"Beschämendes Verhalten von Dieter Bohlen mit der Kandidatin Jill", stimmen weitere Nutzer zu. "Und auch sein Anhängsel Lombardi scheint falsche männliche Vorbilder zu haben. Pfui, RTL."
DSDS-Jurorin Katja Krasavice äußert sich zur Sexismus-Debatte
Auch Jury-Kollegin Katja Krasavice (26) bezog nun Stellung zu den Vorwürfen. Sie wolle Bohlen nicht in Schutz nehmen, "aber das, was Dieter sagt, denken sich leider fast alle Ü-50-Männer. Der Unterschied ist: Er sagt es, die anderen denken es sich", zitiert "Bild" die Rapperin und Netz-Berühmtheit.
Dies sei kein Einzelfall. "Wir haben sehr viele weiße alte Männer in der Industrie - sei es Musikindustrie oder Filmindustrie - die immer noch über Frauen herablassend sprechen." Es sei "fast unmöglich, Männer über 50 zu verändern".
Sie selbst habe Jill Mut zugesprochen, sich nicht zu verstellen. "In den letzten 60, 70, 80 Jahren wurde viel falsch gemacht, aber die neue Generation wächst Gott sei Dank mit den richtigen Werten auf. Wir sind Frauen, die stärker sind, lauter sind, und wir verstecken uns vor niemandem."
Titelfoto: Montage: Instagram/Screenshot/Jill Lange, RTL/Stefan Gregorowius