Versuchter Mord: DSDS-Diego muss in Psychiatrie-Gefängnis!
Düsseldorf - Als Rapper "Diego" und Kandidat in der RTL-Fernsehshow "Deutschland sucht den Superstar" (DSDS) sahen ihn Millionen - nun muss er in ein Psychiatrie-Gefängnis.
Das Düsseldorfer Landgericht habe am Freitag die dauerhafte Unterbringung des 21-Jährigen angeordnet, sagte eine Gerichtssprecherin.
Der junge Mann stand dort seit Ende Oktober wegen versuchten Mordes an seinem Vater vor Gericht.
Wegen einer schweren psychischen Erkrankung sei er zur Tatzeit schuldunfähig gewesen, befand das Gericht.
Die Öffentlichkeit war vom gesamten Prozess ausgeschlossen worden - gegen den ausdrücklichen Widerspruch des Beschuldigten. Er soll im vergangenen April in Düsseldorf seinen Vater mit einer abgebrochenen Flasche und einem Messer attackiert haben. Zu der Zeit war er bereits seit längerer Zeit in Behandlung.
Als Rapper "Diego" hatte der Ghanaer in der Casting-Show DSDS für Wirbel gesorgt, war auf den Tisch der Jury gesprungen und hatte sich mit in seinem Song ("I'm a casting bitch") über das Showformat lustig gemacht.
Er schaffte es in die Zwischenrunde, aber nicht ins Finale.
RTL wusste von psychischer Erkrankung
Wegen des wirren Auftritts bei RTL gab es erste Nachfragen beim Sender. Der Sender bestätigte damals, dass der 25-Jährige in einer Einrichtung für Menschen mit psychischen Einschränkungen lebt und erkrankt ist.
Die Graf Recke Stiftung, zu der die Einrichtung gehört, teilte damals mit: "Sein größter Wunsch ist es, als Musiker und Model erfolgreich zu sein und an der RTL-Show 'Deutschland sucht den Superstar (DSDS)' teilzunehmen."
Man wolle Diego bei dem Verwirklichen seiner Träume unterstützen und begleiten.
Auf die Kritik, warum psychisch Kranke im Fernsehen vorgeführt werden, reagierte RTL: "Die Befürwortung seiner Teilnahme basiert auf der Grundlage (der Graf Recke Stiftung), dass jeder Mensch das Recht hat, selbstbestimmt zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen – auch an einer Castingsendung."
In Abstimmung mit der Stiftung entschied sich der Sender, den gesundheitlichen Hintergrund des 25-Jährigen zunächst nicht öffentlich zu machen.
Titelfoto: RTL / Stefan Gregorowius