Tobias Licht mischt Leipziger Zoo auf: ER ist der Neue bei "Tierärztin Dr. Mertens"
Leipzig - Es ist mal wieder tierisch was los im Leipziger Zoo - doch nicht nur, weil Sommerferien sind, sondern weil derzeit auch die Dreharbeiten für die neunte Staffel von "Tierärztin Dr. Mertens" stattfinden. Für die 13 neuen Folgen bekommt Elisabeth Lanz (53) Unterstützung von Tobias Licht (46), der den Veterinärmediziner Dr. Matteo Berger spielt.
Der Schauspieler ("Betty's Diagnose") ist begeistert von der Produktion, überrascht von den Herausforderungen und froh, dass das beliebte Format doch nicht abgesetzt wurde.
So seien die Dreharbeiten für die Produktionsfirma eine große logistische Herausforderung, insbesondere jetzt im Sommer, wenn Hochbetrieb herrscht. Und auch die Arbeit mit den Tieren sei eine "Besonderheit, die ich so noch in keinem anderen Format kennengelernt habe", erklärt Licht im TAG24-Interview.
So standen neulich Dreharbeiten bei einem Okapi (Waldgiraffe) an. "Das Tier ist nicht bösartig, aber sehr schreckhaft und schon etwas älter", so der 46-Jährige. Als die Tierpflegerin dem Produktionsteam schließlich das Okay gab, "mussten wir sehr, sehr schnell und konzentriert unsere Szene durcharbeiten".
Denn in erster Linie gehe es darum, dass sämtliche Tiere "nicht über die Maße belästigt werden". Angst oder Berührungsängste, "beispielsweise wenn Affen auf einem herumspringen", hat Licht nicht.
Dennoch begegnet er seinen tierischen Spielpartnern mit Respekt, schließlich seien "es keine Kuscheltiere, und wir sind auch nicht im Streichelzoo". Und wenn er ganz ehrlich ist, könne man "in diesen Zeiten manchmal vielleicht froh sein, wenn man mit Tieren statt mit Menschen arbeiten darf".
Streaming um jeden Preis?
Tatsächlich habe Licht mit seinem neuen Job auch menschlich einen Volltreffer gelandet. Insbesondere mit Elisabeth Lanz habe er eine "ganz tolle Spielpartnerin".
Zudem genieße er es, dass er theoretisch nach einem Arbeitstag nach Hause zu seiner Familie auf den Pferdehof im Havelland fahren kann, wo seine Frau und sein Sohn, der im August in die Schule kommt, auf ihn warten.
Ein Glück also, dass "Dr. Mertens" nach ursprünglichen Absetzungsplänen von der ARD noch eine zweite Chance bekommen hat! Dennoch werden von den öffentlich-rechtlichen Sendern immer mehr Serien und Shows (zuletzt "Verstehen Sie Spaß?" mit Barbara Schöneberger) eingekürzt oder gar komplett eingestellt, um Geld für den Ausbau der Streaming-Angebote freizuschaufeln.
Ein Trend, den auch Licht mit gemischten Gefühlen beobachtet: "Natürlich müssen sich die Sender für die Zukunft konkurrenzfähig halten. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es immer noch lineare Zuseher - also Menschen wie meine Eltern - gibt, die gern nach Hause kommen und den Fernseher anschalten."
Nimmt man diesem treuen Publikum immer mehr alteingesessene Formate weg, "glaube ich, erodiert das ganze System noch mehr und man sägt sich so ein bisschen den Ast ab, auf dem man sitzt". Gleichzeitig wisse er, dass der Trend nicht zu stoppen ist: "Nichts ist so beständig wie der Wandel."
Titelfoto: ARD/Steffen Junghans