Dramatische Nacht in Sachsen: "Mama, hilf mir, ich krieg' keine Luft!"

Meißen - Marode Brücken, kaputte Straßen, verspätete Züge: Deutschland hat viele Baustellen, wie Jenke von Wilmsdorff (59) in seiner neuen Reportage feststellt. Die führt sein Team auch nach Sachsen, wo Probleme in der Intensivmedizin beleuchtet werden.

Zunächst fuhr Silke Langer ihre Tochter ins Meißener Elblandklinikum.
Zunächst fuhr Silke Langer ihre Tochter ins Meißener Elblandklinikum.  © Eric Münch

Silke Langer lebt im Triebischtal, etwa 30 Kilometer westlich von Dresden. Als ihre Tochter Danu (12) in einer Septembernacht 2024 einen Asthmaanfall erleidet, ist Schnelligkeit geboten. Gar nicht so einfach, ist die nächste Kinderklinik doch 30 Minuten entfernt.

Angekommen im Elblandklinikum Meißen können die dortigen Mediziner der Schülerin nur bedingt helfen. "Wir sind ein kleines Krankenhaus, da sind solche Notfälle nicht allzu häufig", erklärt Oberärztin Dr. Sabine Kahleyss. In derartigen Situationen benötigen sie die Fachexpertise größerer Kliniken, die routinierter sind.

Während die Dresdner Klinik aufgrund eines Pilotprojekts um Hilfe gefragt wird, geht es der Zwölfjährigen schlechter. "Sie hat gesagt: 'Mama, hilf mir, ich krieg' keine Luft. Ich hab das Gefühl, es drückt mir jemand auf den Brustkorb'", erläutert ihre Mutter.

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Via Telemedizin und einer hochauflösenden Kamera kann das Dresdner Team die Patientin begutachten, in die Pupillen schauen und per Freisprechanlage mit den anwesenden Ärzten kommunizieren.

Die Entscheidung: Per Intensivtransport muss Danu nach Dresden verlegt werden!

Die Dresdner Kinderklinik ist im Haus 21 des Uniklinikums untergebracht.
Die Dresdner Kinderklinik ist im Haus 21 des Uniklinikums untergebracht.  © Thomas Türpe

Spezialtransport für asthmakranke Danu nach Dresden: "Wäre vielleicht anders ausgegangen"

Prof. Dr. Sebastian Brenner ist Leiter der Kinder-Intensivmedizin am Universitätsklinikum Dresden.
Prof. Dr. Sebastian Brenner ist Leiter der Kinder-Intensivmedizin am Universitätsklinikum Dresden.  © Holm Helis

Nach Ankunft in der sächsischen Landeshauptstadt wird die Schülerin hier acht Tage behandelt, darf dann wieder heim. "Ihr wurde schnell geholfen - was vielleicht anders ausgegangen wäre, wenn es das nicht gegeben hätte", sagt Mama Silke Langer über den Spezialtransport.

Diese Möglichkeit ist mit 500.000 Euro pro Jahr allerdings kostenintensiv für die Kliniken. Bezahlen möchte die halbe Million niemand. Das größte Problem für Krankenkassen: Die teure Infrastruktur muss auch dann aufrechterhalten werden, wenn gerade kein Intensivfall da ist.

Zudem beklagt Prof. Dr. Sebastian Brenner, dass die Zahl der Abteilungen der Kinderheilkunde hierzulande stark zurückgehen, die Bettenkapazität nahezu halbiert wurde. "Und dennoch haben sich die Krankenhausvorstellungen um etwa zehn Prozent gesteigert", so der Leiter der Kinder-Intensivmedizin an der Uniklinik Dresden.

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Eine Baustelle, die es zu beheben gilt.

Den gesamten "JENKE. REPORT"-Film seht Ihr auf Abruf bei Joyn.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe ; Holm Helis

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