Junkie Maxim kämpft um sein Leben: "Hab mir Überdosis gespritzt und wollte sterben"

Halle (Saale) - Als Drogenabhängiger den Weg zurück in ein geregeltes Leben zu finden, ist ein Kraftakt. Für Maxim (29) aus Sachsen-Anhalt gestaltet der sich sogar noch schwieriger. Die MDR-Doku "Exakt - Die Story" war dabei, als er auf immer neue Hürden stieß, die ihn beinahe das Leben kosteten.

Maxim (29) will endlich raus aus dem Drogensumpf.
Maxim (29) will endlich raus aus dem Drogensumpf.  © MDR/Thomas Kasper

Ob Heroin, Koks oder Crystal - es gibt fast nichts, was der 29-jährige Hallenser noch nicht probiert hat. Doch beim Probieren blieb es nicht. Die Sucht nach dem braunen Gift Heroin machte ihn nicht nur obdachlos, sie brachte ihn auch schon in den Knast.

Und kostete ihn fast das Leben: Vor drei Jahren spritzte sich Maxim falsch, erlitt einen Schlaganfall - seitdem ist eine Hand gelähmt und er muss mit kognitiven Einschränkungen leben.

Mittlerweile gibt es Licht am Horizont, der junge Mann hat endlich einen Platz in einem Substitutionsprogramm ergattert.

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Darum kämpfte er vorher monatelang vergeblich, litt unter dem Suchtdruck und auch körperlichen Schmerzen - bis hin zur Verzweiflung. "Ich hab mir eine Überdosis gespritzt und wollte halt sterben", erzählt er Reporter Thomas Kasper, der ihn ein Jahr lang begleitet.

Doch dann habe er Panik bekommen und den Alarmknopf in der Behindertentoilette eines Krankenhauses, in dem er sich befand, gedrückt. Er lag eine Zeit lang auf der Intensivstation, kurz danach folgte die Entgiftung.

MDR-Reporter unterstützt süchtigen Maxim auf dem Weg in ein normales Leben

Reporter Thomas Kasper ist im Laufe der Zeit eine Art Vertrauensperson für Maxim geworden.
Reporter Thomas Kasper ist im Laufe der Zeit eine Art Vertrauensperson für Maxim geworden.  © MDR/Thomas Kasper

Ein Schritt in die richtige Richtung ist damit zwar getan, doch nach dem Entzug einen Platz in einer Langzeittherapie zu finden, ist ebenfalls nicht leicht. "Es ist ja nicht nur Sucht, was ich jetzt behandeln lassen werde, es ist ja auch meine Psyche und alles", erkennt der 29-Jährige sein Problem.

Das größte ist nach wie vor seine Obdachlosigkeit. Ins Heim für Wohnungslose möchte er eigentlich nicht mehr, um nicht mit anderen Abhängigen und automatisch auch der Szene in Kontakt zu kommen.

Und auch unabhängig davon ist das nicht die richtige Umgebung für ihn, denn das Obdachlosenheim ist nicht behindertengerecht. Wie eingeschränkt er ist, wird deutlich, als Maxim sich ein Brötchen aufschneiden will und es dafür zwischen die Knie klemmen muss.

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Durch seine körperliche Behinderung wurde er auf Pflegegrad 3 eingestuft und ihm steht eigentlich Pflegegeld zu - davon und mit Bürger- und Wohngeld könnte er sich eine kleine und barrierefreie Wohnung leisten.

Damit er das Pflegegeld und eine Bedarfsunterkunft endlich bekommt, sind Anträge über Anträge nötig. Und dann ist auch noch ein Verfahren wegen Beschaffungskriminalität gegen Maxim offen ...

Die Drogensucht hat Maxim gezeichnet, doch er will es schaffen.
Die Drogensucht hat Maxim gezeichnet, doch er will es schaffen.  © MDR/Thomas Kasper

Wie Maxim den Neustart weiter meistert, seht Ihr in der "Exakt"-Doku "Maxim - jung, süchtig, obdachlos" in der MDR-Mediathek.

Titelfoto: MDR/Thomas Kasper

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