Der Karten-Trick auf der AIDA-Kreuzfahrt: "Manche Gäste sind überrascht!"
Rostock - Seit 1996 fährt die mittlerweile aus zwölf Schiffen bestehende AIDA-Flotte jährlich etwa 1,3 Millionen Gäste über die Weltmeere. Welche genau durchdachten Strategien sich hinter dem mit einem unverwechselbaren Kussmund versehenen Bug an Bord verstecken, um den Gewinn zu maximieren, wissen mehrere Insider.
Los geht es mit der Umsatzsteigerung bei der Rostocker Reederei schon im Buchungsvorgang. Das Kreuzfahrt-Unternehmen wirbt mit Frühbucher-Rabatten mindestens drei Monate vor Urlaubsbeginn mit Ersparnissen bis zu 3000 Euro.
Klingt verlockend, zählt aber nur für den Premium-Tarif, also den teuersten. Das erzählt Daniel, der seit sieben Jahren in der AIDA-Zentrale arbeitet, in der ZDF-Doku "AIDA: Die Insider".
Die breite - und vielleicht nicht ganz so gut betuchte - Mehrheit könne hingegen bei den limitierten Vario-Tarifen sparen, die Last-Minute-Angebote beinhalten. Dafür darf man aber nicht auf eine spezielle Reiseroute versteift, sondern möglichst flexibel sein. Mit jenem Tarif will der Kreuzfahrt-Gigant leere Kabinen füllen - auch für einen günstigeren Preis.
Angekommen an Bord wird alles mit der Zimmerkarte bezahlt. Das ist nicht nur bequemer für die Reisenden, es maximiert auch den AIDA-Gewinn weiter.
Denn mit der auch als Ausweisdokument und als Eintrittsberechtigung nach Landgängen dienenden Karte gehen Einkäufe an der Bar, in Shops oder dem Spa-Bereich deutlich unbeschwerter, man verliert ebenso schnell den Überblick.
AIDA-Insider: "Das Essen kommt fast ausschließlich direkt aus Hamburg"
Zwar kann der Kontostand jederzeit gecheckt werden. Wahrscheinlich nutzen diese Möglichkeit aber nur die wenigsten Reisenden.
"Es gibt ganz viele Gäste, die anfangen mit 'das hatte ich aber nicht', 'das ist doppelt gebucht' oder 'ich wusste gar nicht, dass das so teuer ist'. Da sind manche Gäste ganz schön überrascht, wenn sie gehen", berichtet eine Rezeptionistin.
Am Tag des Check-outs wird die Bordkarte bei noch ausstehenden Zahlungen gesperrt, sodass man von der Security am Verlassen des Schiffs gehindert wird, um die Posten zu Begleichen.
Auch interessant: An Bord gibt es eine schier grenzenlose Essensauswahl nahezu rund um die Uhr. Zwischen Frühstück, Mittag und Abendessen werden gern noch zwei weitere Mahlzeiten geschoben, auch der Mitternachtssnack ist inklusive. Das nutzen viele natürlich, nehmen so aber gut und gern 5000 Kalorien pro Tag zu sich.
Und: "Das Essen kommt fast ausschließlich direkt aus Hamburg", weiß Insider Alex. Per Container wird die Ware - teilweise über zwei Wochen - zu den Häfen geschifft und erst dort an Bord geladen, um gleichbleibend (hohe Qualität) gewährleisten zu können.
Die ganze Doku mit weiteren Insider-Hinweisen seht Ihr am Dienstag (30. Mai) ab 20.15 Uhr im ZDF oder jederzeit in der Mediathek.
Titelfoto: Bildmontage: ZDF/Matthias Pöttker, Jens Büttner/dpa