Premiere bei "Die Höhle der Löwen": Gründer bekommt keinen Deal, aber...
Köln - Das gab es bei "Die Höhle der Löwen" (DHDL) noch nie! Einen Deal konnte Gründer Louis Kleemeyer (23) am Montag (29. April) zwar nicht ergattern, trotzdem darf er sich über ein ganz besonderes Hilfsangebot freuen.
Mit seinem Unternehmen "Unique United" will der 23-Jährige das Leben von Menschen mit Handicap erleichtern.
Dafür hat Kleemeyer eine Online-Plattform ins Leben gerufen, auf der Unternehmen, Verbände, Bildungsträger und Vereine barrierefreie Angebote ins Netz stellen können. Der Fantasie sind dabei quasi keine Grenzen gesetzt, wie der Gründer berichtet: Von Jobs über Fortbildungen, Reisen und Events könne man eigentlich alles auf "Unique United" finden.
Dass der Berliner eine soziale Plattform gegründet hat, kommt dabei nicht von ungefähr. "Ich habe zwei Tage nach meiner Geburt nicht mehr geatmet", erzählt er in der VOX-Show. Deswegen sei sein Kopf zeitweise nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt worden. Die Folgen waren schwerwiegend: "Daher sind einige Zellen abgestorben und ich war entwicklungsverzögert", berichtet der 23-Jährige.
Trotz seines Handicaps absolvierte der junge Mann die Realschule und schloss eine Ausbildung in der IT-Branche ab. Mit seiner Geschichte - und natürlich seinem Unternehmen - will Kleemeyer Menschen mit Einschränkungen Mut machen.
Louis Kleemeyer will mit Investorengeld seine Plattform ausbauen
Zwei große Fans hat er dabei bereits an seiner Seite: Papa Marco (55) und Karen Schallert (56). Die leidet bereits seit 23 Jahren an Multipler Sklerose und weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig "Unique United" ist: "Es gibt ganz viele Angebote für Menschen mit Behinderung. Aber sie sind nicht gebündelt und meistens nicht barrierefrei."
Mit dem Geld der Investoren will Kleemeyer seine Plattform weiter ausbauen. Dafür erhofft sich der Berliner 210.000 Euro für 35 Prozent der Firmenanteile. Ein eigentlich guter Deal für Ralf Dümmel (57), Nils Glagau (58) und Co., doch die Investoren zögern: Man könne ihm nicht das passende Netzwerk bieten und sei deshalb raus, verkünden die Geldgeber.
Trotzdem darf sich der junge Gründer mit der sozialen Ader am Ende freuen: Mit leeren Händen muss er die Heimreise nämlich nicht antreten. Carsten Maschmeyer (64) und Janna Ensthaler (39) versprechen: "Wir wollen euch einen Mitarbeiter eurer Wahl für das erste Jahr zur Verfügung stellen. Den zahlen wir."
Zumal beide Kleemeyer und seinem Team auch in Zukunft mit Rat und Tat zur Seite stehen wollen. "Ihr seid die Ersten, die keinen Deal haben, aber dafür einen Mitarbeiter", freut sich auch Maschmeyer über den außergewöhnlichen Auftritt.
Titelfoto: RTL/Bernd-Michael Maurer