Die Höhle der Löwen: Musik-Lern-App bringt Gründer auf die Palme - "Es ist eine Frechheit!"

Köln - Die 10. Staffel der VOX-Gründershow "Die Höhle der Löwen" war erst wenige Minuten alt, da fuhr der erste Pitch des Abends auch schon gleich mit Karacho vor die Wand.

Gingen ohne Deal nach Hause: Die Brüder Rui Duarte (links) und Carlos Duarte Ramalheiro aus Karlsruhe stecken hinter dem Start-up "Classplash".
Gingen ohne Deal nach Hause: Die Brüder Rui Duarte (links) und Carlos Duarte Ramalheiro aus Karlsruhe stecken hinter dem Start-up "Classplash".  © Bernd-Michael Maurer/TVNOW

Dabei hatte alles so gut angefangen für Carlos und Rui Duarte Ramalheiro. Die beiden Brüder haben in ihrem Start-up "Classplash" Musik-Lern-Apps für Kinder entwickelt. "Noten schrecken vor allem Kinder ab, ein Instrument zu lernen", argumentierte der Diplom-Musikpädagoge Carlos.

Als Lösung boten die Gründer-Brüder eine Art Computerspiel. In der Musik-Lernwelt "Classplash" können Kinder - und auch Erwachsene - Punkte durch richtige Noten sammeln. Anstatt eines Joysticks wird jedoch ein echtes Instrument benutzt.

"Ich entwickelte das Konzept mit meinen Schülern und Schülerinnen und bewarb mich bei einem internationalen Lehrerwettbewerb. Das Resultat: Ich erhielt die Auszeichnung als innovativster Lehrer der Welt", berichtete Firmengründer Carlos stolz.

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Anschließend führte er die App "Flute Master" vor. Hierbei müssen durch das Spielen richtiger Töne Erdbeeren vor Fledermäusen in Sicherheit gebracht werden. Mit steigendem Level kommen so ganze Lieder zustande. Der Ehrgeiz der Löwen war geweckt.

Mit Ukulele und Blockflöte ausgerüstet musizierten sie drauf los. Carsten Maschmeyer (62) war vollends euphorisiert: "Carlos, wenn Sie mein Musiklehrer gewesen wären, ich wäre auch nächsten Montag wieder gekommen."

Investor Georg Kofler: "Es ist eine Frechheit!"

Das Investoren-Team bei "Höhle der Löwen". Die neue Staffel zeigt VOX seit diesem Montag.
Das Investoren-Team bei "Höhle der Löwen". Die neue Staffel zeigt VOX seit diesem Montag.  © TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Die Stimmung in der Löwenhöhle war prächtig. Doch als es zum finanziellen Teil überging, kippte die Stimmung. Um ihr Unternehmen auf die nächste Entwicklungsstufe zu heben, wollten die Brüder die Jury zu einem Deal über 350.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile überreden.

Nils Glagau (45) fand den Umsatz von 110.000 Euro im vergangenen Jahr zu schwach für die hohe Bewertung der App. Doch die Gründer hatten noch ein Ass im Ärmel - eine Kooperation mit Hollywood-Produzent Roland Emmerich (65).

Ralf Dümmel blieb skeptisch: "Nur, weil du in einem Film mal vorkommst, verkaufst du nicht automatisch 100.000. Selbst, wenn der Film noch so erfolgreich wird. Das überschätzt man manchmal."

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Angesichts der hohen Firmenbewertung musste auch Georg Kofler (64) Dampf ablassen: "Ich muss euch sagen: Ich war echt gut gelaunt, als ihr hereingekommen seid. Und jetzt bin ich gar nicht mehr gut gelaunt."

Der Investor war Angesicht der vertanen Chance mächtig gereizt: "Ihr kommt in eine Marktlücke, die gigantisch ist. Aber dann kommt ihr mit dieser Bewertung daher, wo wir uns alle ehrlich gesagt ein bisschen veräppelt fühlen."

Nachdem die Gründer das Studio ohne Deal verlassen hatten, konnte er sich immer noch nicht beruhigen: "Es ist eine Frechheit – mit diesen Ergebnissen eine Bewertung von vier Millionen! Da fühle ich mich nicht ernst genommen."

Titelfoto: Bernd-Michael Maurer/TVNOW

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