Köln - Ist das etwa die Verhütungsmethode für den Mann von morgen? In der aktuellen Ausgabe von "Die Höhle der Löwen" sorgte ein Hoden-Erhitzer für Aufsehen!
"Cocooner" heißt das gute Stück, welches der Medizintechniker Niklas Grohs und der promovierte Elektriker Rolf Tobisch am Montagabend den Investoren präsentierten. Ihr Produkt sei "eine weltweite Sensation für den Verhütungsmarkt".
Das Gerät wird mit Klammern am Nebenhoden fixiert und dann auf 41,5 Grad erhitzt. Bei exakt dieser Temperatur verlieren Spermien ihre Mobilität. Die Zeugungsfähigkeit des Mannes soll so für mehrere Wochen aussetzen.
Getestet wurde das Ganze bislang an vier Probanden. Die Erfolgsquote liege bei 100 Prozent, so die Gründer. Inspiriert wurde der "Cocooner" übrigens durch Urvölker, die verhüten, indem sie ihre Hoden in heißen Sand legen.
Es gibt jedoch einen Haken - und der heißt Zeit. "Um in die ersten Probandenzulassungen zu gelangen, bräuchten wir ungefähr ein halbes Jahr. Dann weitere zwei Jahre, um die Zertifizierung für den privaten Verkauf zu bekommen", führte Grohs aus.
Hinzu kommt, dass die Hürden für die Zulassung eines medizinischen Produkts relativ hoch sind. Wer "Cocooner" anwendet, brauche ein gewisses Know-how, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.
Ist das Produkt damit überhaupt alltagstauglich?
"Die Höhle der Löwen"-Investor spricht von einem weltverändernden Produkt
Ralf Dümmel (57) zeigte sich zwiegespalten und erklärte im Hinblick auf eine mögliche Entwicklung des Produkts: "Variante eins: In fünf, sechs Jahren gibt's euch nicht mehr. Variante zwei: Ihr seid hohe, dreistellige Millionenbeträge wert – oder sogar Milliarden."
Kollege Nils Glagau (48) hielt den Hoden-Erhitzer derweil für ein "weltveränderndes Produkt", aber auch für ein großes Investoren-Risiko. Carsten Maschmeyer (65) würde das Gerät zunächst nur im Beisein seines Urologen anwenden wollen.
Löwin Tijen Onaran (39) lobte hingegen die Idee, dass Niklas und Rolf die Verhütung gerechter zwischen Mann und Frau verteilen wollen: "Super, dass die beiden das Thema angegangen sind."
Am Ende machten jedoch alle Investoren einen Rückzieher. Für stolze 1,2 Millionen Euro boten die beiden Gründer 25 Prozent an ihrer Firma Ronikja an. Doch das war der Löwen-Meute zu heiß.
"Ich fand das Feedback der Löwen so authentisch, das hatte ich gar nicht erwartet", freute sich Grohs trotz des geplatzten Deals. Er glaubt jedoch weiter an den Erfolg des Hodenwärmers. "Das heißt für uns nicht, dass wir jetzt aufhören. Im Gegenteil: Mich spornt das eher an!"