Er schmiss für die "Höhle der Löwen" seinen sicheren Job hin
Bielefeld - Der Druck für den Bielefelder Manuel Planella war riesig: Sollte er bei der VOX-Sendung "Höhle der Löwen" scheitern, steht der Familienvater ohne Job da (TAG24 berichtete). Den hat er nämlich gekündigt, um sich seiner Idee widmen zu können.
Der 37-Jährige hat selbst etwa 52 Anzüge im Schrank und trägt immer ein passendes Einstecktuch. Doch was ihn dabei am meisten nervt, ist, dass es ständig rausrutscht. Deshalb hat er Einstecktuch-Halter entworfen, mit denen er sich der Jury der Gründer-Show stellt.
Schon der Weg dahin war anstrengend: "Da bewerben sich bis zu 50.000 Leute – nur rund 70 Kandidaten schaffen es in die Sendung." In drei Castings wurde seine Idee "mehrfach komplett auseinander genommen. Keine Frage durfte offen bleiben".
Planella selbst erklärt der Jury seine Idee und hofft dafür auf 75.000 Euro Kapital für 10 Prozent Anteile an seiner Idee. Federstahlbänder sorgen für die nötige Spannung in den Haltern und bei immerhin 98 Prozent aller Anzüge, die einheitlich groß sind, passten diese auch.
Die Männer in der Runde sind sofort begeistert und wollen die Halter einmal selbst ausprobieren, aber auch Dagmar Wöhrl wird neugierig. Sie benutze sonst immer eine Sicherheitsnadel, damit das Tuch nicht verrutscht.
Doch als Planella erzählt, dass er bisher keinen einzigen Halter verkauft hat und dafür 29,90 Euro im Verkauf haben will, steigt ein Löwe nach dem anderen aus.
Der Markt dafür sei schlicht zu klein, um es für den Preis anzubieten. "Du hast da ein nettes Hobby, aber kein Geschäft", sagt Frank Thelen, erfolgreichster Frühphasen Investor in Europa. Von dem Gewinn könne nicht mal eine Person leben.
Am Ende bleibt nur noch Dagmar Wöhrl über: "Ich mache Ihnen ein Angebot. Es ist ein kleiner Markt, das stimmt", sagt sie. Aber der Nachnahme Wöhrl werde nun einmal mit hochwertiger Bekleidung in Verbindung gebracht, weswegen sie "keinen Ramsch" herstellen will.
Sie bietet dem 37-Jährigen die geforderten 75.000 Euro an, will aber 20 Prozent der Firmenanteile dafür haben. Nach einer kurzen Bedenkpause sagt Planella ihr zu! Damit hat sich der ehemalige Spieler des SC Paderborn einen Traum erfüllt.
"Ich hab's meiner Tochter versprochen, dass ich einen Deal mit nach Hause bringe", verrät er hinterher.
Titelfoto: MG RTL D / Bernd-Michael Maurer