Alltag in der DHfK Leipzig: "Mussten regelmäßig unsere Boote mit Waschbenzin säubern"

Leipzig - Forschung, Training, Lehre: Die Deutsche Hochschule für Körperkultur (DHfK) gilt als die Medaillenschmiede des Ostens. Aus ihr gingen Dutzende Olympiasieger und noch viel mehr Weltmeister in den verschiedensten Sportarten hervor. Der MDR spricht mit einigen von ihnen über diese prägende Zeit in "Der Osten - Entdecke wo du lebst".

Die Deutsche Hochschule für Körperkultur wurde Anfang 1950 in der DDR gegründet.
Die Deutsche Hochschule für Körperkultur wurde Anfang 1950 in der DDR gegründet.  © MDR/Nina Rothermundt

Frank Embacher (60) ist einer der erfolgreichsten Schwimmtrainer Deutschlands. Ihn verbindet eine lange Geschichte mit der ehemaligen DHfK.

Begonnen hat diese 1988, als er an der renommierten Hochschule sein Studium antrat.

Später coachte er unter anderem die Olympia-Teilnehmerin Lisa Graf (31).

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"Das ist mein zweites Wohnzimmer", erzählt er über die Schwimmhalle auf dem Campus. Dort gibt Embacher seinen engagierten Studenten Schwimmunterricht.

45 Olympiasieger und 150 Weltmeister hat die DHfK hervorgebracht.

Einer davon ist Siegwart Karbe (82). Er war in den 1960er-Jahren einer der besten Rennkanuten der DDR. Auch heute paddelt er noch gerne - vorzugsweise mit seiner Frau Rosemarie.

Siegwart Karbe (82) und seine Frau Rosemarie Karbe paddeln auch heute noch gerne. Mittlerweile aber nur noch zum Spaß.
Siegwart Karbe (82) und seine Frau Rosemarie Karbe paddeln auch heute noch gerne. Mittlerweile aber nur noch zum Spaß.  © MDR/Nina Rothermundt

Harte Trainingsbedingungen: So war es wirklich an der DHfK zu studieren

Frank Embacher (60, l.) kehrte nach seinem Studium an der DHfK als Schwimmlehrer zurück.
Frank Embacher (60, l.) kehrte nach seinem Studium an der DHfK als Schwimmlehrer zurück.  © MDR/Nina Rothermundt

Es ist eine von sicherlich vielen Liebesgeschichten, die an der Hochschule begann. Denn auch Rosemarie hat in Leipzig studiert.

Kennengelernt haben sich die beiden dann beim DHfK-Fasching - einer seit Jahrzehnten regelmäßig stattfindenden Kult-Veranstaltung.

"Wir haben uns getroffen und sind zusammen nach Hause gegangen", erinnert sich Siegwart Karbe. Vier Jahre später kam dann die Hochzeit.

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Bei einer Bootstour über die Weiße Elster in Leipzig erinnert er sich an seine früheren Trainingseinheiten und die damals alltäglichen katastrophalen Wasserbedingungen.

"Wir mussten regelmäßig unsere Boote mit Waschbenzin säubern." Selbst dann sei der dreckige Schaum sowie Teer- und Ölfilm nur schwer abgegangen.

Für eines war es allerdings auch gut: "Ich bin in meiner aktiven Zeit nie gekentert. Das Wasser war mir einfach zu dreckig", scherzt er heute über einen Zustand, der um 1956 bittere Realität war.

1993 wurde aus der Hochschule für Körperkultur dann die Sportwissenschaftlichen Fakultät der Uni Leipzig, doch der Mythos um die Medaillenschmiede währt noch immer an.

Die gesamte Folge der MDR-Sendung "Der Osten - Entdecke wo du lebst" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

Titelfoto: Bildmontage: MDR/Nina Rothermundt

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