Stundenlange Wehen bei ausgelaugter Johanna: "Ich kann nicht mehr!"
Halle (Saale) - Dass es in einer Schwangerschaft zu Komplikationen kommen kann, zeigt der Fall von Johanna Platzek (23). Bei der jungen Frau muss die Geburt künstlich eingeleitet werden. Doch auch dann ist noch keine Besserung in Sicht.
18.000 Geburten jährlich gibt es in Halle an der Saale, davon 2000 im Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara im Zentrum der 240.000-Einwohner-Saalestadt.
Dort ist Dr. med. Anja Radusch (40), Leitende Oberärztin Geburtshilfe, beschäftigt. "Man weiß nie, was kommt. Es ist wenig planbar und immer überraschend", so die zweifache Mutter in der RTLZWEI-Doku "Die Babystation".
Sie kümmert sich diesmal um die werdenden Eltern Johanna Platzek (23) und René Kraft (29), die die erste gemeinsame Tochter Lara erwarten.
Die Auszubildende zur Wachpolizistin befindet sich bereits in der 40. Schwangerschaftswoche, aber: "Seit drei Wochen nimmt das Gewicht nicht mehr zu", erzählt Dr. Radusch. "Das Kind ist sehr zart. Wir müssen schauen, ob es einfach nur ein sehr kleines Kind ist oder es im Wachstum stillgestanden ist."
Bei der Untersuchung wird zu wenig Fruchtwasser festgestellt, was allerdings noch nicht im kritischen Bereich ist. Auch gibt es nur eine Nabelschnur-Arterie - normal sind zwei.
Dass die kleine Lara nur mit 2550 bis 2600 Gramm Schätzgewicht zur Welt kommen wird, schließe eine natürliche Geburt laut der Oberärztin nicht aus.
Die Babystation: Elf Stunden Wehen - und dann geht's ganz flott
Die Mediziner entscheiden sich zu einer frühzeitigen Geburtseinleitung bei Johanna. Die tatsächliche Niederkunft könne aber bis zu drei Tage dauern.
Je nachdem könnte dann auch ein Kaiserschnitt notwendig werden. "Man muss davon ausgehen, umso länger die Geburt dauert, dass die Versorgung nicht besser wird, eher schlechter", sagt Beleghebamme Eva Scholz (43).
Sie bereitet einen Cocktail aus pflanzlichen Zutaten zu, der kein Wehenmittel enthält. Anders als gewünscht wirkt dieser aber nicht. Im Gegenteil: Weil er so fettig und ölig ist, bricht die 23-Jährige ihn sogar wieder aus.
Johanna wird an einen Wehentropf gehängt und ihr wird das Hormon Oxytocin gegeben, durch das sich die Gebärmutter zusammenzieht. Nach knapp elf Stunden ist aber noch kein Ende in Sicht.
Die Auszubildende ist mittlerweile sehr ausgelaugt, sagt: "Ich kann nicht mehr!" Relativ flott ist es nach ein paar mal pressen aber dann doch geschafft und die kleine Lara auf der Welt.
Hebamme Eva Scholz stellt fest: "Die Nabelschnur war extrem dünn, wie ein Bleistift. Das ist sehr selten!"
Wie wenig Lara wiegt und wie klein das Mädchen ist, seht Ihr am heutigen Mittwoch ab 22.20 Uhr bei "Die Babystation - Jeden Tag ein kleines Wunder" oder schon jetzt auf Abruf bei RTL+.
Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI