Feuer-Katastrophe in Sachsen: "Man hat nicht gemerkt, dass man gerade in der Glut steht"

Sächsische Schweiz - Ob als Rückzugsort für Tiere oder idyllische Erholungswelt für Menschen - der Nationalpark Sächsische Schweiz ist durch seine reine Natur ein ganz besonderes Erlebnis. Doch genau dieser wäre im Juli 2022 bald einem verheerenden Brand zum Opfer gefallen. In der MDR-Sendung "Lebensretter" erinnern sich die Helfer an diese schlimme Zeit zurück.

Unter anderem mit Lösch-Flugzeugen versucht man das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. (Archivbild)
Unter anderem mit Lösch-Flugzeugen versucht man das Feuer unter Kontrolle zu bekommen. (Archivbild)  © Eric Münch

Am frühen Morgen des 24. Juli entdeckt der Ranger Uwe Neumann Rauchwolken in der Ferne und wird stutzig. Damals war ihm noch nicht bewusst, welche Katastrophe sich gerade auf den Weg macht.

Tatsächlich begann zu diesem Zeitpunkt ein Brand im unweit entfernten Nationalpark Böhmische Schweiz auszubrechen.

Fabian Hälschke von der Freiwilligen Feuerwehr Großschönau erinnert sich noch gut daran zurück.

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Zusammen mit einigen weiteren Kollegen hilft er bereits in Tschechien mit, gegen die Flammen anzukämpfen.

Was er dort sieht, lässt ihn noch immer den Atem stocken: "Wirklich eine Walze, eine Welle, die sich dort regelrecht vor einem aufbaute und uns dann Funken um die Ohren geflogen sind. […] Wer dort keine Angst hat, schwindelt, das muss man so sagen."

Der Brand breitet sich mit den Tagen immer weiter aus, auch auf die Sächsische Schweiz.

Mittlerweile werden alle Kräfte, die es gibt, mobilisiert. Feuerwehr, THW, Bundeswehr, Polizei, freiwillige Helfer - sie geben alles, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen.

In den Spitzenzeiten helfen 800 bis 1000 Feuerwehrleute auf der deutschen Seite insgesamt 35 Quadratkilometer Fläche unter Kontrolle zu bringen.

Es dauert Wochen, um den verheerenden Brand 2022 in der Sächsischen Schweiz zu löschen.
Es dauert Wochen, um den verheerenden Brand 2022 in der Sächsischen Schweiz zu löschen.  © MDR/Lebensretter

MDR-"Lebensretter": Jede helfende Hand war nötig

Julia Richardt ist freiwillige Feuerwehrfrau bei dem Internationalen Katastrophenschutz "@fire". (Archivbild)
Julia Richardt ist freiwillige Feuerwehrfrau bei dem Internationalen Katastrophenschutz "@fire". (Archivbild)  © DPA/Robert Michael

Kai Bigge von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Schandau ist einer der Helfer.

Da er den Wald so gut kennt, hat er die Aufgabe inne, sich in die offene Tür eines Hubschraubers zu setzen und zu beobachten, ob das abgeworfene Wasser auch seinen Zweck erfüllt. "'Arsch auf Grundeis' ist noch human ausgedrückt", erinnert er sich an diese Ausnahmesituation.

"Ich gehe davon aus, dass meine Spuren des Festhaltens heute noch in dem Alu des 'Super-Puma' zu finden sind", ergänzt er.

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Und auch als das Feuer gelöscht ist, ist die Gefahr lange nicht vorbei. Versteckte Glutnester könnten bei der kleinsten Windböe wieder einen neuen Brand entfachen, weshalb diese nun akribisch abgesucht und vernichtet werden müssen.

Ein Knochenjob erinnert sich Julia Richardt von "@fire". "Es war so heiß, dass man zum Teil gar nicht gemerkt hat, dass man gerade in der Glut steht."

Fünf Wochen nach dem Ausbruch gilt das Feuer als endgültig gelöscht, erst nach einem tagelang andauernden Regen Ende August ist die Gefahr komplett vorüber.

Die gesamte MDR-"Lebensretter"-Folge "Waldbrand 2022 in der Sächsischen Schweiz" könnt Ihr Euch in der Mediathek ansehen.

Titelfoto: Bildmontage: Eric Muench; MDR/Lebensretter; dpa/Robert Michael

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