Benny schluckt Plastikbälle mit Drogen: "Man drückt sich die bis hinters Zäpfchen in den Hals"

Wuppertal - Sechs Jahre nach den letzten Dreharbeiten gibt es ein Wiedersehen mit einigen Ex-Häftlingen der RTLZWEI-Doku "Der Jugendknast". Was wurde aus Benny, Nico, Frankie und David? Wer ist rückfällig geworden und wer hat aus seinen Fehlern von damals gelernt?

Benny, damals 21, saß im Jugendknast Wuppertal-Ronsdorf.
Benny, damals 21, saß im Jugendknast Wuppertal-Ronsdorf.  © RTLZWEI/AZ Media TV

Gerade einmal 14 Jahre sind die jüngsten Insassen der JVA Wuppertal-Ronsdorf, in der mehr als 500 Straftäter Haftstrafen absitzen.

Einer von ihnen war Benny. Mit 21 Jahren kam er hinter Gitter. Und bekam direkt den harten Knastalltag zu spüren: "Man kommt hier an, Leute schreien 'Frischfleisch, Frischfleisch'. Da fühlt man sich scheiße als kleiner Junge."

Damals nötigte er mit einem Kumpel einen Jungen, der für sie Straftaten mit Messer bewaffnet begehen sollte. Und er wurde wegen Drogenschmuggels eingesperrt.

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Bei einer Polizeikontrolle wurden bei ihm 100 Gramm Kokain und 50 Gramm Heroin im Magen entdeckt - versteckt in mehreren Tischtennisbällen. "Man drückt sich die bis hinters Zäpfchen in den Hals, dass der Würgereiz wegbleibt und schluckt das runter." Mit Abführmitteln oder durch Erbrechen würde man die Bälle wieder entfernen. Reißt auch nur ein Ball, kann es zu einer lebensbedrohlichen Überdosis kommen!

Im Knast holt er seinen Realschulabschluss nach, lebt mittlerweile mit Freundin Svenja (19) in einem Wohnheim für Suchtkranke. Denn beide sind drogenabhängig. Täglich muss sich Benny seinen Drogenersatzstoff Polamidon und andere Tabletten abholen, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.

Zudem ist der 26-Jährige alkoholabhängig, trinkt bis zu acht Flaschen Bier täglich, relativiert das aber: "Früher hab ich jeden Tag einen Kasten und eine Flasche Korn oder Wodka getrunken."

Der heute 26-Jährige und seine Freundin Svenja (19) sind drogenabhängig und haben keinen Job.
Der heute 26-Jährige und seine Freundin Svenja (19) sind drogenabhängig und haben keinen Job.  © RTLZWEI/AZ Media TV

Der Jugendknast - Das Leben danach: David hat Frau und Kind, muss aber wieder ins Gefängnis

David (29) war früher renitent, brach verschiedenste Ausbildungen im Knast ab.
David (29) war früher renitent, brach verschiedenste Ausbildungen im Knast ab.  © RTLZWEI/AZ Media TV

Seine kriminelle Vergangenheit komplett hinter sich gelassen hat David (29). Der Krefelder wurde kurz nach seiner Entlassung 2016 wieder drogenabhängig, nachdem ihn seine Freundin betrogen hatte. Doch er lernte seine heutige Ehefrau Zoe kennen, mit der er Tochter Alea (sechs Monate) hat.

"David ist ein sehr liebevoller Vater. Ich könnte mir keinen besseren vorstellen", schwärmt Zoe. Und ihr Mann ergänzt: "Wir bauen uns gerade eine super Zukunft auf."

Beide leben von Hartz IV und Kindergeld, die Wohnung wird vom Jobcenter bezahlt. Um vom Amt wegzukommen, hat David eine Ausbildung zum Lageristen nachgeholt, möchte auch noch seinen Gapelstapler-Führerschein machen, um die Chance einer Festanstellung zu erhöhen.

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Dann aber der Schock: Eine neuerliche Gerichtsverhandlung führte zu neun Monaten Freiheitsentzug, der sich durch weitere Verfahren gar auf 22 Monate erhöhte. David hatte eigentlich gehofft, dass die Richter seinen positiven Lebenswandel berücksichtigen.

Heute ist er verheiratet und Vater der kleinen Alea.
Heute ist er verheiratet und Vater der kleinen Alea.  © RTLZWEI/AZ Media TV

"Der Jugendknast - Das Leben danach" mit den Geschichten zweier weiterer Ex-Häftlinge seht Ihr am heutigen Donnerstag (22.15 Uhr) auf RTLZWEI oder schon jetzt auf Abruf bei RTL+.

Titelfoto: Bildmontage: RTLZWEI/AZ Media TV

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