"Geht dieser Schmerz jemals vorbei?" Bewegende Doku über Depression bei Promis und Stars
Berlin - Allein die Beschreibungen der Symptome der "Volkskrankheit Depression" sind so unterschiedlich wie die einzelnen Fälle der Betroffenen. "Geht dieser Schmerz jemals vorbei?" - Künstler, Promis und "normale" Menschen leiden. Sie leben im Dunkel, das Grau in der Seele ist erdrückend, es sei "wie im Treibsand", in dem man steckt, "grauester Schimmelpilz".
Bei immer mehr Jüngeren treten die Symptome auf. So sind 16 bis 20 von 100 Menschen betroffen. Seit dem Jahr 2000 gilt die Depression, die unbehandelt wertvolle Lebenszeit kostet, als Volkskrankheit.
"Der neue Umgang" mit der noch oft verschwiegenen Krankheit, die 264 Millionen weltweit betrifft, wird bei "Aspekte" im ZDF beschrieben. Hier reden Promis und Künstler Klartext!
Warum gibt uns die Krankheit immer noch so viele Rätsel auf? Welche Wege aus der "Schwermut", der "Melancholie", der "Mönchskrankheit" gibt es?
ZDF-Moderatorin Katty Salié (46) spricht mit Künstlerinnen und Künstlern verschiedener Sparten, die seit Jüngstem offen mit ihrer Krankheit umgehen. Denn schon immer waren es gerade die dunklen Phasen, die inneren Abgründe und Dämonen, die wie Inspirationsquellen für Kunst sprudeln.
Künstler-Offensive: Sie schreien ihre Gefühle in die Pop-Welt, und das ist gut so
Heute sind viele Künstler einen großen Schritt weiter - und es werden immer mehr: Sie reden ohne Scheu über Therapien, Medikamente, Rückfälle und Heilungsprozesse und kommen in der "Aspekte"-Doku zu Wort.
Billie Eilish (19) meint: "Ich habe dieselben Probleme wie alle, die etwas 'durchmachen', das verarbeite ich in der Musik - für die Betroffenen".
Justin Bieber (27) gibt zu: "Es gab Phasen, in denen ich wirklich Selbstmord-gefährdet war. Geht dieser Schmerz jemals vorbei?"
Lady Gaga (35) gibt zu: "Ich habe ein chemisches Ungleichgewicht im Körper, das Depressionen verursacht."
Weltstars sprechen in ihren Songs und zu ihren Fans über ihre seelischen Zustände. "Großes Leid ergibt nicht automatisch große Kunst", sagt Phoebe Bridgers (26), und: "Fans, holt Euch Hilfe, denn um Hilfe zu bitten, ist keine Schwäche!" Matty Healy (32, "The 1975") sagt: "Erfolg schützt nicht vor psychischen Problemen."
Sie alle kommen in Ausschnitten in der bewegend-optimistischen Dokumentation zu Wort. Außerdem gibt es Beispiele für neue Therapie-Ansätze - wie das Videospiel "Sea of Solitude" oder Experimente mit Drogen.
Neben Torsten Sträter (54) spricht unter anderem auch Bestseller-Autor Till Raether (52, "Bin ich schon depressiv, oder ist das noch das Leben") über seine Wege - raus aus dem Dunkel hinein ins fast leuchtende Leben zurück... denn das "Überspielen und das Sich-Zusammenreißen" koste nur wertvolle Lebenszeit.
Zu sehen gibt's die Doku >> hier in der ZDFmediathek.
Titelfoto: ZDF/Jürgen Detmers