Sprungbrett Wende: Vom DDR-Außenseiter zum weltbekannten DJ

Leipzig - Wie war es eigentlich, in der DDR aufzuwachsen? Die Erinnerungen der Moderatorinnen Inka Bause (55) und Franziska Schenk (50) sowie DJ Paul van Dyk (52) könnten unterschiedlicher nicht sein. In der ZDF-Doku "Terra X History" berichten sie über Erfolgsdruck, Privilegien und wie es ist, nicht ins System hineinzupassen.

Inka Bause (55) genoss bereits in ihrer Jugend eine gewisse Bekanntheit.  © ZDF/Gueffroy, Günter

Die TV-Karriere war der gebürtigen Leipzigerin Inka Bause bereits in ihrer Jugend beinahe sicher. Mit 16 Jahren hatte sie schon regelmäßige Fernsehauftritte, lebte zu dieser Zeit in der DDR-Hauptstadt Ost-Berlin.

Die Bauses waren privilegiert, denn nicht nur die Teenagerin genoss eine gewisse Bekanntheit, sondern auch ihr Vater Arndt. Dieser war ein bekannter Komponist.

Trotzdem erinnere sie sich an eine normale Kindheit: "Da ging es eben nicht um Berühmtheit und Geld, da ging es um ganz andere Sachen."

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Als die Mauer dann fiel, wusste die "Bauer sucht Frau"-Moderatorin erst mal gar nicht weiter. "Natürlich waren wir alle ängstlich und verschüchtert", erinnerte sie sich.

Für Franziska Schenk brachte die Zeit vor allem einen Umschwung und Veränderung mit sich. Die frühere Eisläuferin schaffte es mit ihrem Talent auf eine Sportschule und arbeitete dort hart an ihrer Karriere.

Diese Chance hatte die Sport-Moderatorin nur dank ihrer Eltern. "Mein Vater ist noch in die SED eingetreten, damit ich auf die Sportschule durfte", erzählte sie.

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Franziska Schenk (50) ist ehemalige Eisschnellläuferin.  © ZDF/Alexander Detig

Terra X History: Eine Jugend voller Regeln und Einschränkungen?

Paul van Dyk (52) wurde nach der Wende international berühmt.  © ZDF/Alexander Detig

Franziska Schenk bestreitet nicht, dass das Leben in der DDR durch strenge Regeln gezeichnet war, trotzdem habe sie es als Kind nicht so empfunden.

Einer, der das ganz anders wahrgenommen hatte, ist Paul van Dyk.

Er wohnte seit Anfang der 70er-Jahre in Berlin-Lichtenberg.

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Bomberjacke und Springerstiefel waren in seinem Viertel keine Seltenheit: Paul van Dyk passte nicht in das gewünschte Bild der DDR-Jugend.

Es habe ihn geprägt, auch mal hinter die Fassade der Menschen zu schauen. "Die waren im Hier und Jetzt nicht zufrieden", erinnerte er sich.

Neben seinem Job als Tischler entdeckte Paul nach der Wende eine Leidenschaft für sich und fing an, als DJ in Techno-Clubs aufzulegen und das bald nicht mehr nur in Deutschland. Das Ende der DDR - für ihn war es ein Sprungbrett.

Die Doku: "Generation DDR. Geboren im Osten" erzählt die unterschiedlichen Erfahrungen von Menschen vor und nach der Wende. Ansehen könnt Ihr sie Euch in der ZDF-Mediathek.

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