"DDR in 10 Minuten"? MDR arbeitet Ossi-Geschichte auf
Dresden - "Wir haddn dor nüschde... 'S war ni alles schlecht." Das Bild der DDR war zu Recht kein gutes; weder wirtschaftlich noch politisch. Aber wie sah es genau aus in den 40 Jahren des Bestehens? Was auch über 30 Jahre nach dem Mauerfall in einigen Punkten noch nicht voll aufgeklärt ist - das bedarf noch immer einer besonderen Beleuchtung. Der MDR will - zumindest den Schülern - in nur 10 Minuten erklären, was "DDR" bedeutet.
Was wissen Schülerinnen und Schüler vom "Staat der Deutschen, Demokratischen Republik" - nur das, was deren Eltern noch rückblickend erzählen?
FKK, SED, VEB, Trabi, Vitamin B ("Beziehung"), Umweltverschmutzung, Stasi, Nachbarschaftshilfe, Abschnittsbevollmächtige (ABV), Bananen-Mangel - oder Orangen -, dafür Rotkohl, Weißkohl und Möhren? Nur eine Joghurtsorte?
Das und noch viel mehr sind die üblichen Floskeln (und Vorurteile), wenn's um den Ex-Honecker-Staat geht.
"Für die aktuelle Schülergeneration arbeitet der MDR die DDR-Geschichte mit neuen Folgen seiner Web-Reihe 'DDR in 10 Minuten' weiter auf", so der Mitteldeutsche Rundfunk.
In dem jungen Format sollen "Transformationsprozesse sichtbar gemacht, Alltagsgeschichten erzählt" werden.
10 Minuten Geschichtsunterricht für 40 Jahre DDR
Auch die brisante politische Verfolgung soll in der DDR thematisiert werden.
Gleich sechs neue Folgen sind ab sofort zusammen mit den bereits produzierten Filmen in der ARD Mediathek abrufbar.
Diese Beiträge gibt's bereits in der Mediathek und bieten einen 60-minütigen "kurzen Geschichtsunterricht":
- "Wendegefühle"
- "Arbeit nach Plan"
- "Geld regiert die DDR"
- "VEB Gleichschritt"
- "Geheimsache Umwelt"
- "Mauerbau & Mauerspechte"
"Wir möchten als Ergänzung zum Unterrichtsstoff und zum eigenen Lernen und Entdecken denen, die die DDR vielleicht nur aus den Erzählungen ihrer Eltern kennen, ein differenziertes Bild des DDR-Alltags bieten", meint Dr. Ulrich Brochhagen, Leiter der Redaktion "Geschichte und Dokumentationen" im MDR. "Die ersten Folgen des Formats wurden zum 30. Einheits-Jubiläum im vergangenen Oktober veröffentlicht und fast eine halbe Million Mal abgerufen. Hier wollen wir anknüpfen."
TV-Tipp: Der Mitteldeutsche Rundfunk hat noch mehr Dokus und Beiträge im Gepäck: Denn noch mehr DDR-Geschichte gibt's am 14. März, um 22.30 Uhr. Da geht es in der "MDR Zeitreise" zum Frauengefängnis Hoheneck und im Zeitzeugen-Podcast "Eliten in der DDR" von MDR AKTUELL. Außerdem hat der MDR viele DDR-"Legenden" im Programm, die auch aus ihrem Leben einiges zutage fördern.
Titelfoto: ARD