Cölbe/Marburg - Für Freunde der feinen Kulinarik in geselliger Runde kann es wohl keinen schöneren Tag als den Montag geben. Denn dann heißt es wie jede Woche: "Das Perfekte Dinner" geht in eine neue Runde! Diesmal verschlug es das beliebte TV-Kochformat in die Umgebung von Marburg (Mittelhessen), wo Auftaktgastgeber Rainer (66) mit einer Menü-Überraschung und einem durchaus fragwürdigen Zeitrekord aufwartete.

Kaum hatte das Kamerateam dessen heimische vier Wände im rund 90 Kilometer von Marburg entfernten Cölbe betreten, schickte der pensionierte Anästhesiepfleger voraus, dass er unter gewaltiger Nervosität leide.

Was er dann aber in seiner Küche und am Herd praktizierte, wirkte alles andere als aufgeregt. Mit einer Bierruhe machte sich Rainer an die Vorbereitungen seines Drei-Gänge-Menüs und nahm sich sogar tatsächlich die Zeit dem Brot beim Toasten und der Hauptgang-Sauce beim Einreduzieren Gesellschaft zu leisten.

Wenn Nervosität so aussehen sollte, dann hat da ein Großteil von uns wohl ein Leben lang etwas falsch gemacht.

Das perfekte Dinner "Das perfekte Dinner"? Bei diesem Anblick muss Gast würgen: "Gar nix für mich"

Doch weiter im Text: Natürlich bekamen auch Rainers Kontrahenten im gewohnten Zweiergespann nach kurzem gegenseitigen Beschnupppern die Menükarte des ersten Gastgebers der Marburg-Woche zu sehen. Und dort entdeckten Amira (27), Chantal (37), Zafi (38) und Kurt (63) etwas wahrhaft Ungewöhnliches.

Denn seine Vorspeise hatte Rainer tatsächlich auf den Namen "Lasst Euch überraschen" getauft. Ob das ein genialer Schachzug zur Steigerung der Vorfreude oder ein Flop aufgrund fälschlicherweise geweckter Erwartungen werden würde, sollte sich noch zeigen.

Währenddessen tüftelte der weiterhin schon fast träge daherkommende Weinliebhaber - allein anderthalb Liter des roten Rebensaftes landeten in seinem Hauptgang, "Brasato von der Ochsenbacke mit Kartoffel-Kürbisstampf" - in aller Seelenruhe an seinem perfekten Dinner.

Um 18.30 Uhr war es dann wie gewohnt so weit, die Gäste trudelten ein - und waren neben entgegen der Vermutung verlaufenden Tatsache, dass es sich bei ihrem Gastgeber um einen Mann handelte, vor allem von dessen weiterhin vorherrschender Gelassenheit fasziniert.

Hierauf folgte der Moment der Vorspeisen-Wahrheit: Die Reaktionen auf im Backofen gegarten Auberginen mariniert mit Vinaigrette aus fermentierten schwarzen Knoblauchzehen auf Joghurt mit Pinienkernen fielen im Einzelgespräch dann aber eher verhalten aus.

"Ich habe mir als Überraschung etwas ganz anderes vorgestellt. Ich dachte wirklich, da kommt noch irgendwas drauf. So Konfetti", zeigte sich Zafi durchaus enttäuscht. Was bunte Papierschnipsel an der Qualität des Entrees geändert hätten, blieb aber das Geheimnis des 38-Jährigen.

Das perfekte Dinner "Das perfekte Dinner"? Roswitha erlebt "Desaster vor dem Herrn"

Während die Ochsenbacke zwar optisch recht spartanisch daher kam, dafür aber als "Super zart" und "absolut gut gemacht" durchgewunken wurde, rundete ein "schon sehr süßes" Pannacotta mit Mango-Püree und kandierten Orangenfilets ab.

Der letzte Dessert-Löffel war dann gegen 20.30 Uhr verschnabuliert, zwei Stunden nach der Ankunft der Gäste. Zwar stellte Rainer damit wohl einen Zeitrekord auf, da wohl kaum ein Hobbykoch zuvor derart flott unterwegs war. Dieser ist aber eher fragwürdiger Natur.

Denn für Konfetti-Fan Zafi war der erste Abend der Marburg-Woche "sogar gefühlt zu flott". Am Ende gab es solide 29 Punkte für Rainer, die Amira am zweiten Tag von "Das perfekte Dinner" mit einem "winterlichen Süppchen", einem "beschwippsten Festtagsschmaus" und einem süßen Nachbarsgruß am Dienstagabend überbieten möchte.

Ob das gelingt, seht Ihr ab 19 Uhr bei VOX oder schon jetzt bei RTLplus.