Gesperrter Ex-Tennisprofi Daniel Köllerer: "Meine Tochter hat mich vorm Selbstmord bewahrt"
Eisenerz (Österreich) - Jahrelang war Daniel Köllerer (38) ein skandalträchtiger Tennisprofi, holte sich nicht umsonst seinen Spitznamen "Crazy Dani" ab. In der ProSieben-Realityshow "Das große Promi-Büßen" sprach er jetzt von dieser Zeit - und seinen Gedanken, nicht mehr leben zu wollen.
In seiner Karriere schaffte es der Österreicher im Profibereich bis auf Weltranglistenplatz 55, in seiner Junioren-Laufbahn gar auf Rang 23. Und Köllerer schaffte es mit einem vier Stunden und 34 Minuten andauernden Dreisatz-Match 2006 als längste Partie ins Guinness-Buch der Rekorde.
Das ist aber alles Schnee von gestern. 2011 wurde "Crazy Dani" wegen Spielmanipulation in drei Fällen zu einer lebenslangen Sperre verurteilt.
Auch darüber sprach er am Donnerstagabend in der TV-Show mit Olivia Jones (52) in der "Runde der Schande", in der die Promis für ihre Verfehlungen aus der Vergangenheit Buße tun sollen.
Köllerer war dafür berüchtigt, seine Gegner zu provozieren, indem er zum Beispiel aggressiv auf sie zugelaufen ist und mit der Hand "blablabla" nachgemacht hat.
In einem anderen ihm vorgeführten Video bäumt er sich auf, läuft zum Schiedsrichter, spuckt vor ihm auf den Boden und diskutiert aufgebracht. Bei einem anderen Match ruft er "Arschloch, F*tze" ins Publikum.
Dass sein Verhalten rein gar nichts mit Fairplay zu tun hatte, war ihm "Wurscht. Für mich hat immer der Sieg gezählt", so der verbissen kämpfende Tennisspieler, der sein Verhalten vom Trainer gelernt habe. "Er war nur darauf aus, dass ich provozier', den Gegner störe, ihm die Faust zeige." Danach habe er es selbst nicht mehr wegbekommen.
Das große Promi-Büßen 2022: "Sie war mein absoluter Lebensretter"
Olivia Jones musste feststellen: "Nicht deine Siege, sondern ausgerechnet deine Schlagzeilen haben dir am meisten Aufmerksamkeit gebracht."
Dass er seine Eltern mit genau diesen blamiert habe, dafür entschuldigte sich Daniel Köllerer.
Auf seine 2011 geborene Tochter hätten seine Skandale "zum Glück keine" Auswirkungen gehabt. "Die Kleine ist zwei Wochen nach meiner Sperre auf die Welt gekommen. Sie war mein absoluter Lebensretter", gesteht der 38-Jährige heute.
Zwei Jahre vorher war seine Mutter gestorben. Die Geburt seines Kindes habe ihn "davor bewahrt, dass ich nicht zu meiner Mama geh'." Deutlicher ausgedrückt: Er wollte sich umbringen. "Man kann sich nicht vorstellen, was ich damals wirklich durchgemacht hab."
Köllerer zeigte Reue, ließ unfaire Verhaltensweisen in der Folge aber ab und zu wieder aufblitzen.
Die bisher ausgestrahlten fünf "Das große Promi-Büßen"-Episoden gibt's auf Abruf bei Joyn. Am kommenden Donnerstag (20.15 Uhr/ProSieben) läuft das große Finale im TV.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, bei der Telefonseelsorge findet Ihr rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge, bundeseinheitliche Nummer: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
Titelfoto: Bildmontage: ProSieben, ProSieben/Nikola Milatovic