Darum bekommen einige "Simpsons"- und "Family Guy"-Figuren neue Stimmen
Los Angeles (USA) - Einige Figuren der beliebten Fernsehserie "Die Simpsons" und "Family Guy" bekommen überraschend neue Synchronsprecher.
Der US-amerikanische Fernsehsender "Fox News" berichtete, dass Mike Henry eine Rolle weniger sprechen werde in Zukunft.
Der weiße Sprecher teilte auf Twitter mit, dass er sich von der Figur des Cleveland Browns trenne: "Personen of color sollten Charaktere of color sprechen", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst an eine Abbildung Clevelands.
Er wird aber weiterhin die amerikanische Stimme der lateinamerikanischen Putzfrau Consuela sein.
Auch bei den "Simpsons" soll eine lange angestrebte Veränderung nun durchgezogen werden.
Diese "Simpsons"-Charakter bekommen neue Stimmen
Mitte Januar wurde bekannt, dass Hank Azaria, Sprecher von Supermarktbesitzer Apu Nahasapeemapetilon, aufhören will, ihn zu vertonen (TAG24 berichtete). Kritiker warfen Azaria vor, dass er zu klischeehaft spreche.
Nun gaben die "Simpons"-Macher bekannt: "In Zukunft werden die Simpsons keine weißen Sprecher mehr haben, die nicht-weiße Figuren vertonen", hieß es in einem Statement des Produzenten bei "Fox News".
Doch Apu ist nicht die einzige nicht-weiße, oder besser: nicht-gelbe, Figur im Simpsons-Universum. Auch der Arzt Dr. Hibbert bekommt in den kommenden Staffeln eine neue Stimme. Dieser wurde zuvor von Harry Shearer eingesprochen.
Er dürfte der Serie weiterhin erhalten bleiben, da er seine Stimme auch Mr. Burns und Ned Flanders leiht.
Deshalb gibt's jetzt die neuen Stimmen
Hintergrund der aktuellen Rücktrittswelle von Sprech-Aufträgen ist die anhaltende Rassismus-Debatte in den USA.
Nachdem George Floyd qualvoll wegen eines Polizisten starb, wurden viele bisherige Prozesse überdacht. So auch, ob sich weiße Sprecher als schwarze Serien-Figuren ausgeben sollten.
Nachdem Hank Azaria seinen Rücktritt bereits ankündigte, folgte nun die endgültige Konsequenz daraus. Der "Family Guy"-Sprecher Mike Henry zog anschließend nach.
Ob ähnliche Maßnahmen auch die deutsche Synchronisation betreffen, ist noch nicht bekannt.
Titelfoto: Twitter/mikehenrybro, dpa/epa/belga/Benoit Doppagne