"Dann wurde mir gesagt, dass das Sparbuch weg ist": Knapp 18.000 Euro spurlos verschwunden
Leipzig - Als Gabi Kästner das Sparkonto ihrer Eltern auflösen wollte, um die Pflegeheimkosten ihrer Mutter bezahlen zu können, traf sie die Antwort der Bank-Mitarbeiterin wie ein Schock: Das Sparbuch sei einfach verschwunden. Die MDR-Sendung "Voss & Team" berichtete über Frau Kästners Kampf um knapp die 18.000 Euro ihrer Mutter.
Vor mehr als zwanzig Jahren hatte das Ehepaar Günter und Elfriede Krug aus Glauchau das Sparkonto eröffnet.
Seitdem hatten sie eine Summe von 17.767,84 Euro angespart, die Elfriede Krug, nach dem Tod ihres Mannes, nutzen wollte, um ihren Aufenthalt im Heim zu bezahlen.
"Aber die Postbank kommt ja nicht an das Geld. Das klappt ja nicht", erklärte Tochter Gabi Kästner gegenüber "Voss & Team".
Mit einer Vollmacht ihrer Mutter sollte sie sich um die Auflösung des Kontos kümmern.
Dass sie nach Ende der Kündigungsfrist von drei Monaten noch kein Geld erhalten hatte, machte Gabi Kästner stutzig:
"Dann wurde mir gesagt, dass das Sparbuch weg ist", so Kästner.
Auf Anfrage von "Voss & Team" bekam Kästner in Kürze das Geld
Da es zunächst noch hieß, dass das Sparbuch nicht in der örtlichen Postbank-Filiale in Zwickau, sondern in der Zentrale in München verwalten werde, versuchte es Kästner erneut mit einer Kündigung.
Doch nichts geschah. Auch eine weitere Mitarbeiterin sagte ihr, dass das Sparbuch einfach weg sei.
Als nach zehn Monaten Kästners dritter Versuch scheiterte, wendete sie sich an "Voss & Team".
Nur kurz nach der Anfrage durch die Sendung, antwortete die Bank, dass das Konto aufgelöst und das Geld in Kürze auf Frau Kästners Konto sei.
Nach elf langen Monaten sorgte diese Antwort sogar für einige Freunden-Tränen bei Gabi Kästner.
Die Frage, die ihr dennoch bleibt: "Warum erst, wenn sie nachhaken".
Zahlreiche Kunden der Postbank seien von ähnlichen Problemen betroffen
Wie "Voss & Team" berichtet, sei die Familie Krug kein Einzelfall.
Schon vor wenigen Wochen habe das Verbraucherformat von einem ähnlichen Fall berichtet. Damals war es Gisela Klotz, der gesagt wurde, dass ihr Girokonto einfach verschwunden sei.
Und auch zahlreiche weitere Kunden haben in den letzten Monaten nicht wie gewohnt auf ihr Konto zugreifen können.
Grund dafür sei die Fusion von Postbank und Deutscher Bank, aufgrund derer es zu IT-Problemen kam.
Da sich die Beschwerden über die Postbank häuften, ernannte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sogar einen Sonder-Beauftragten, um die Behebung des Problems der Postbank zu bewachen.
Die komplette Folge "Voss & Team" steht ab sofort zum Streamen in der MDR-Mediathek zur Verfügung.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa