CDU-Politiker Arnold Vaatz zahlt keinen Rundfunkbeitrag
Berlin/Dresden - Bis 2021 war der sächsische CDU-Politiker Arnold Vaatz (67) Bundestagsabgeordneter - seither wurde es still um den in Thüringen geborenen ostdeutschen CDUler. Jetzt gibt er zu, dass er keinen Rundfunkbeitrag (früher "GEZ") mehr zahlt. Und dafür gibt es für ihn viele Gründe.
So hat Vaatz im Interview mit Ex-BILD-Chef Julian Reichelt (42) in dessen YouTube-Format "Achtung Reichelt" erklärt, keine Beiträge mehr zu entrichten (derzeit 18,36 Euro pro Monat).
Als Hauptgrund nannte er die ZDF-Satirikerin Sarah Bosetti (38). Diese hatte in ihrem Format "Bosetti will reden", auf dem Höhepunkt der Corona-Lage, in Richtung der Maßnahmen-Gegner gesagt:
"Eigentlich sitzen die, die die Gesellschaft spalten wollen, ziemlich weit rechts und ziemlich weit unten", so Bosetti. "Und so ein Blinddarm ist ja nicht im strengeren Sinne essenziell für das Überleben des Gesamtkomplexes. Wenn er sich entzündet, schreit er laut auf und nervt".
Sie verglich damit offenbar Impf-Gegner mit einem Blinddarm, der "unnütz" sei. Diese Aussage bringt nun der Politiker Vaatz als Begründung, dass er sich weigert, den öffentlich-rechtlichen (ÖFF) Beitrag zu entrichten.
CDU-Politiker zahlt keinen Rundfunkbeitrag mehr - mit Konsequenzen
Kritik am ÖFF gibt es oft: Sei es die Höhe, das sogenannte "Framing" oder die Unausgeglichenheit der Themen und dass 97 Prozent der Mitarbeiter politisch grün/links eingestellt sind.
"Ich hab seit einiger Zeit die Zahlungen eingestellt. Seit Kurzem habe ich ein Schreiben des Gerichtsvollziehers und einen Eintrag der Schufa", so Vaatz. Außerdem werde sich ein Inkasso-Unternehmen "das nun einziehen", sagt er - spricht ruhig.
Warum zahlt Vaatz dann nicht?
Ausgangspunkt seines "generellen Umdenkens" war - wie oben beschrieben - Bosetti. Das sei die Sprache "des Dritten Reiches". Nach einer Beschwerde beim ZDF-Intendanten tat sich nichts. "Die Gremien kontrollieren die öffentlichen Sender nicht wirklich", sie sind "nicht reformfähig".
Der wichtigste Grund für den CDUler für die Total-Verweigerung ist: "Die Sender sind hauptverantwortlich für die derzeitigen gesellschaftlichen Fehlentwicklungen".
Die ÖFF-Sender machten es bspw. den Politikern schwer, "die nicht auf Linie schwimmen" - diese würden es nie wieder schaffen, nach oben zu kommen, wenn einmal eine "nicht genehme" Einstellung auftritt.
Als Ausweg sieht Vaatz nur, "dass sich die Sender dem privaten Wettkampf stellen" - und wie jede andere Einrichtung auch um Beiträge kämpfen.
Titelfoto: Post von Sarah Bosetti/MDR /dpa