Brutaler Doppelmord: "Es hätte niemand gedacht, dass er zu so einer Tat in der Lage ist"
Hamburg - Im Februar 2021 tötete der unbescholtene Florian E. (damals 28) seine Freundin (†24) und seine Mutter (†53) im Abstand von nur zwei Tagen. Am gestrigen Freitag war der Doppelmord in Hamburg Teil der Sendung "Deutschlands spektakulärste Kriminalfälle".
In der Kabel-Eins-Dokumentation wurde der tragische Fall des jungen Mannes nacherzählt, der durch übermäßigen Drogenkonsum eine Psychose entwickelte und an einer paranoiden Schizophrenie erkrankte.
So wurde aus dem damals 28-Jährigen, der stets als ruhig und freundlich beschrieben worden war, ein brutaler Doppelmörder. "Es hätte niemand gedacht, dass er zu so einer Tat in der Lage ist", kommentierte der True-Crime-Podcaster Philipp Fleiter (39) in der Sendung.
Besonders tragisch: Florian E. handelte aus vollkommen unbegründeter Todesangst. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung war er davon überzeugt, dass sowohl seine Freundin als auch seine Mutter ihn umbringen wollten.
Deshalb entschloss er sich dazu, am 5. Februar 2021 zunächst seine Freundin in der Badewanne zu erwürgen und die Leiche anschließend zu zerteilen. Zwei Tage später tötete er dann seine Mutter mit etlichen Messerstichen.
Der Psychologe Dr. Christoph Lenk, der Florian E. damals wenige Tage nach den Morden begutachtete, brachte in der Doku auf den Punkt, dass der Doppelmörder nicht als "steuerungsfähig" angesehen werden könne. "Weil er vollständig durch seine Psychose beeinflusst gewesen ist", so Lenk.
Gerichtsreporterin stellt klar: Psychiatrie-Urteil ist kein Freispruch
Entsprechend dieser Beurteilung ordnete das Landgericht Hamburg am 7. September 2021 letztlich die dauerhafte Unterbringung des Mannes in einem psychiatrischen Krankenhaus an.
Laut der bekannten Gerichtsreporterin Heike Borufka (59) sei dieses Urteil aber keinesfalls mit einem Freispruch zu verwechseln - das Gegenteil sei der Fall.
"Der sitzt in der Psychiatrie, bis irgendwann jemand sagt: 'Jetzt bist du nicht mehr gefährlich, jetzt kannst du wieder raus.' Und das dauert bisweilen deutlich länger als eine Gefängnisstrafe", betonte die Journalistin.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa