"Der Bergdoktor"-Star Mark Keller: Traurige Familiengeschichte und ein ärmliches Paradies
München/Bodensee - Mark Keller (58) ist "Der Bergdoktor"-Star der ersten Stunde: Seit 2008 spielt er den sympathischen und etwas dusseligen Klinik-Arzt Dr. Alexander Kahnweiler an der Seite von Dr. Martin Gruber (Hans Sigl, 54) in dem ZDF-Serienhit. Seine Kindheit war geprägt von einem schweren Schicksalsschlag. Trotzdem schaut der Schauspieler positiv auf sie zurück.
Keller hat eine traurige Familiengeschichte: Im Alter von nur 30 Jahren starb seine Mutter Angelika - er war damals gerade einmal sechs Monate alt. Seine Großeltern nahmen ihn auf.
"Mein Vater war Kroate und nicht mit meiner Mutter verheiratet, also wäre ich ins Heim gekommen", erklärte der 58-Jährige einmal.
Wie er in einem Interview mit "RTL" nun erzählte, war seine Großmutter während des Krieges mit ihren Kindern von Köln nach Überlingen am Bodensee geflüchtet.
Dort wurde die Familie an einem ungewöhnlichen Ort untergebracht: einem Gefängnis!
"Da gab es nichts, dann hat man sie ins Gefängnis gesteckt, da hat sie dann so eine Zelle bekommen mit ihren Kindern", berichtete der "Bergdoktor"-Star.
"Und als der Krieg vorbei war, hat die Stadt gesagt – ihr könnt hier aus diesem Gefängnis eine kleine Wohnung machen. Da die Küche, da das Wohnzimmer - und da bin ich dann quasi reingeboren, mit Gittern vor den Fenstern hab ich immer auf die Straße rausgeguckt."
Er habe immer Angst gehabt, "wenn es brennt, du konntest nicht fliehen, du konntest nicht raus."
"Der Bergdoktor"-Star Mark Keller: Seine Frau Tülin ist seit über 20 Jahren ein Pflegefall
Doch so ein Knast-Leben bringt durchaus auch seine Vorteile mit sich. Im ehemaligen Gefängnishof habe er gesungen, gepfiffen, getanzt und später auch trainiert.
"Das ist so ein kleines Paradies gewesen, auch wenn wir sehr ärmlich waren, war es für mich ein Riesen-Geschenk, da aufzuwachsen", sagte Keller rückblickend.
Der Schauspieler scheint die Dinge stets positiv zu sehen. Auch von einem weiteren schweren Schicksalsschlag ließ er sich nicht unterkriegen: Seine Frau Tülin ist seit vielen Jahren ein Pflegefall.
"Sie hat seit 20 Jahren eine schwere, chronische Krankheit", offenbarte Keller einmal gegenüber "Bunte".
Mit einem Tremor habe alles angefangen. Nach einer Bandscheiben-OP fing sie sich einen Krankenhauskeim ein, unter dessen Folgen sie noch heute leidet.
Das Paar hat zwei gemeinsame Söhne: Aaron (30) und Joshua (27).
Titelfoto: Andreas Gora/dpa