"Beckenrand Sheriff" Milan Peschel: Manche Verbote sind gut!
Berlin - Es ist Premieren-Sommer im ZDF - in dieser Woche mit dem "Beckenrand Sheriff" und Milan Peschel (56). Eine unterhaltsame Sommerkomödie - aber nur auf den ersten Blick. Denn der Film greift mit der Flüchtlingskrise ein Thema auf, das unsere Gesellschaft seit Jahren spaltet.
Der Film, der am morgigen Freitag um 20.15 Uhr erstmals im Fernsehen zu sehen ist, beginnt mit einem Zitat von Kurt Tucholsky (1890-1935): "Freundschaft, das ist wie Heimat". Ein Zitat, das sich durch den kompletten Streifen zieht.
Denn der nigerianische Flüchtling Sali (Dimitri Abold, 29) findet ausgerechnet in dem regelliebenden Schwimmmeister Karl Kruse (Peschel) einen Freund und fühlt sich erstmals willkommen in dem ihm unbekannten Land.
"Heimat ist etwas, das ich in mir trage. Also bestimmte Erinnerungen, bestimmte Atmosphären. Es ist nichts, worauf ich stolz bin. Leider wird das Wort auch gern von Rechten missbraucht", erläutert Peschel im TAG24-Interview.
Milan Peschel findet einige Verbote gut - "Wie zum Beispiel das Verbot, den Hitlergruß zu zeigen"
Und obwohl der Schauspieler im Gegensatz zu seiner Filmrolle kein Regelfanatiker ist ("Regeln sind zum Brechen da, hat mal jemand gesagt, und was verboten ist, macht uns gerade scharf, singt Wolf Biermann") findet er manche Verbote gut: "Wie zum Beispiel das Verbot, den Hitlergruß in Deutschland zu zeigen."
Dennoch erlebt die Gesellschaft momentan einen nicht zu ignorierenden Rechtsruck. Und auch wenn Filmschaffende die Welt nicht verändern werden, können sie ihren Beitrag leisten, findet Peschel: "Es ist immer wieder wichtig, eine Vielfalt des Denkens und Hinschauens zu erzählen. Vor allem ist es wichtig, für einen Perspektivwechsel zu plädieren und mal unter die Oberfläche zu schauen."
So findet der Schauspieler, dass sich jeder die Frage stellen sollte, warum die Leute in unser Land flüchten. Warum verlassen sie ihre Heimat? Eine Frage, die natürlich auch der "Beckenrand Sheriff" nicht unbeantwortet lässt.
Titelfoto: ZDF/Luis Zeno Kahn