Für 700.000 Euro verkauft! Händlerin bei Bares für Rares macht Mega-Deal

Mainz - Schön und klug! Diese Frau weiß, wie man ein gutes Geschäft macht. Susanne Steiger (36) von Bares für Rares (ZDF) ist ein Mega-Deal gelungen, erzielte für einen Kauf am Ende 700.000 Euro! Erst jetzt verrät die Händlerin der beliebten TV-Show, bei welchem Deal sie in ihrer Karriere das meiste Geld verdient hat.

Das Händlerteam bei Bares für Rares mit Susanne Steiger (36, li)
Das Händlerteam bei Bares für Rares mit Susanne Steiger (36, li)  © PR ZDF

Seit 2013 läuft die Show "Bares für Rares" im ZDF und sorgt bei den Machern und Senderchefs für viel Freude, denn die Quoten der Trödelshow liegen weit über den anfänglichen Erwartungen. Am Nachmittag hat die Sendung einen Marktanteil von 23 Prozent.

Unter den Händlern seit Anfang an dabei: Susanne Steiger (36) aus Bornheim. Die Schmuckhändlerin kauft auch in der TV-Show vorrangig Diamanten und edlen Schmuck. Aber in einem Interview hat sie nun verraten, was ihr größter Deal bisher war.

Bei einer Kundin fand Susanne Steiger nämlich zufällig ein Gemälde, das ihr gefiel. Sie kaufte es für einen günstigen Preis. Erst viel später stellte sich heraus, dass dieses Werk von dem holländischen Künstler Balthasar van der Ast (1592-1657) ist.

Susanne Steiger (36) hat ein gutes Händchen für den richtigen Kauf
Susanne Steiger (36) hat ein gutes Händchen für den richtigen Kauf  © ZDF

Im berühmten Auktionshaus „Christie’s“ ließ die Expertin das Gemälde für einen Preis von mehr als 700.000 Euro versteigern.

Susanne Steiger verrät aber: „Erfolg ist kein Zufall und ist immer wirklich harter Arbeit im Vorfeld geschuldet. Ich denke da an die im Vorfeld wochenlange Recherche, Platzierung in herausragenden, verkaufsfördernden Ausstellungen und die Vermarktung, um Begehrlichkeit zu wecken.“

In der ZDF-Sendung selbst hatte sie noch nicht das Glück eines solchen "Schnäppchens". Kritiker machten zuletzt laut, dass die Händler in der Show viel zu hohe Preise zahlen würden.

Dazu hat Susanne Steiger (gelernte Steuerfachwirtin) eine klare Haltung: „In der Sendung zahle ich den Preis, bei dem ich der Ansicht bin, dass das Schmuckstück noch mit Gewinn zu verkaufen ist. Bei der Preisfindung orientiere ich mich an Auktionsergebnissen, Händlerverkaufspreisen von Kollegen im In- und Ausland sowie Erfahrungen, die ich in meinen Geschäften mache.“

Steiger, die auch eine leidenschaftliche Pferdesportlerin ist, betreibt zwei Juweliergeschäfte. Eines in Kerpen, das andere in Bornheim. Früher war sie im Pfandhaus ihres Vater tätig. Nach eigenen Angaben hat sie bereits um die 11.000 Kunden zufrieden gemacht. An- und Verkauf liegt der Frau also offenbar im Blut.

Horst Lichter sorgt für die gute Laune am Set

Moderator Horst Lichter (56) moderiert die Erfolgsshow.
Moderator Horst Lichter (56) moderiert die Erfolgsshow.  © PR ZDF

Von alten Dingen hat er zwar auch Ahnung, aber das Wissen würde nicht reichen! Jedenfalls nicht für die ausführlichen Expertisen, die die Teilnehmer in der Show Bares für Rares bekommen. Horst Lichter (56) kennt sich vor allem mit Oldtimer aus. Er ist selbst ein leidenschaftlicher Oldtimer-Fahrer, liebt Autos wie Motorräder.

Der Job bei Bares für Rares war ihm also auf den Leib geschrieben. Neben lockeren Sprüchen sorgt der immer gut gelaunte Moderator vor allem für das kurzweilige Gleichgewicht zwischen Fachwissen und Unterhaltung.

Lichter hat immer schnell einen guten Draht zu den Kandidaten, lockt ihnen alles raus.

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Bares für Rares "Bares für Rares"-Kandidatin bringt Totalschaden mit und will 5000 Euro, dann geht's rund!

Am Set ist der sympathische Moderator für die Gute Laune zuständig. Und leistet damit richtig Hilfe: Denn nicht selten kommt es vor, dass Kandidaten mit der Situation der vielen Kameras überfordert sind, spätestens vor den TV-Händlern dann ins Stottern kommen.

Dann springt Horst Lichter ein, hilft aus und erzielt mit den Kandidaten gemeinsam Höchstpreise.

Heftige Kritik an Bares für Rares

Mittlerweile entwickelte sich Kritik an der Sendung "Bares für Rares", die für rechtlichen Ärger sorgen könnte.

Denn Juwelier Jens Bahr (51) erhebt schwere Vorwürfe und erwägt sogar juristische Schritte gegen das Erfolgsformat. Er prangert an, dass für viele Stücke von den TV-Händlern viel zu viel Geld geboten würde.

"Ich habe deutschlandweit viel mit anderen Händlern und Auktionshäusern zu tun", betont Bahr gegenüber den "Kieler Nachrichten". "Sie bestätigen, dass das, was den Kunden in der Sendung für ihre Schmuckstücke geboten wird, utopisch ist. Es entspricht in keiner Weise dem, was sie auf dem freien Markt erhalten würden."

Und das hat reale Folgen für den Alltag vieler Händler. So erzählt Bahr, der seit mehr als 30 Jahren mit Schmuck und Edelsteinen handelt, dass in seinen Laden immer öfter Kunden mit völlig utopischen Vorstellungen kämen. "Die muss ich dann fast immer enttäuschen", sagt er.

Der Händler erklärt: "Alter Schmuck hat meist nur noch den Materialwert. Bei Schmuck ohne bekannten Herstellernamen kann man froh sein, wenn man 10 Prozent des damalig bezahlten Wertes erhält." Die Nachfrage sei einfach nicht mehr hoch genug.

Bei "Bares für Rares" werde gemessen an dieser Händler-Realität ein völlig falsches Bild vermittelt, findet Bahr. "Ein seriöser öffentlich-rechtlicher Sender wie das ZDF dürfte solche unsachgemäßen Beiträge nicht ausstrahlen", schimpft er und will mit einem Protestschreiben nun großflächig dagegen vorgehen.

Dieses soll in Kürze an 700 Zeitungen in ganz Deutschland gehen. Auch rechtliche Schritte gegen die Show schließt Bahr nicht aus. Das ZDF hat sich bisher noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Es ist aber nicht das erste Mal, dass es mit "Bares für Rares" in der Kritik steht.

Immer wieder werden Fake-Vorwürfe laut. Der Verdacht: Die Show ist gescripted und die Kandidaten sind Schauspieler, die sich an ein Drehbuch halten. Doch sowohl der Sender als auch Moderator Horst Lichter dementierten das bereits vehement.

Es gebe kein Script, die Kandidaten und ihre Interaktion mit den Händlern seien echt und authentisch. Bei jedem Geschäft handele es sich um einen echten Ankauf. An Jens Bahrs Kritik ändert das nichts - im Gegenteil.

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