Unscheinbarer Flohmarkt-Fund wird Liebling der "Bares für Rares"-Händler: "Jetzt guckt sie böse"
Köln – Ein junges Pärchen aus Aachen erwartet ein Kind und spart daher Geld. Bei "Bares für Rares" versuchten die werdenden Eltern darum in der Dienstagsfolge ihr Glück - davon schienen die beiden einiges zu haben, wie sich wenig später herausstellte.
Ellen und David Henrich kamen mit einem "ganz besonderen Objekt" in das Pulheimer Walzwerk, wie sie es beschrieben.
Ellens Papa fand die kleine Servierschale in Herzform auf einem Flohmarkt und wünschte sich, dass daraus ein bisschen Geld für sein künftiges Enkelkind entspringe, erklärten es die beiden Eheleute.
Wendela Horz (53) schaute sich das Mitbringsel genauer an und musste zugeben, dass ihr die kleine Schale "rätselhaft" vorkomme. Das habe vor allem etwas mit den vielen verschiedenen Zeichen zu tun, die sich auf der eingesetzten Glasplatte befanden, erklärte sie weiter. Die Expertin begann daraufhin mit einer aufwendigen Aufzählung.
Unter anderem analysierte sie zwei Wappen, welche sich unter einer Freiherrnkrone befanden. In einem der Wappen befanden sich zwei Adler auf goldenem Grund, welche an den schlesischen Adler erinnern ließen. Im selben Wappen war ein steigender Löwe vor einem roten Hintergrund dargestellt.
Bei ihm musste die Goldschmiedin an den Löwen aus dem Breslauer Wappen denken. Doch Moment, Farben waren auf dem Glas doch gar nicht zu erkennen?
Bietergefecht im "Bares für Rares"-Händlerraum
"Wenn etwas hochgestreift ist, dann soll es rot bedeuten. Und kleine Pünktchen, hier um die Adler herum, die bedeuten, das ist Gold", so Horz.
Neben diesem Wappen befand sich ein Zweites, welches einen Flusskrebs beinhaltete. "Es scheinen zwei Adelshäuser zu sein, die sich vereinigt haben. Vermutlich durch eine Hochzeit", führte die Expertin ihren Gedanken weiter aus. Stammen sollte das Schälchen aus den 1930er-Jahren, ganz sicher wisse sie das allerdings nicht.
Für sein Alter war das Hochzeits-Geschenk allerdings gut erhalten, lediglich ein paar Kratzer auf dem Glas waren ersichtlich. Doch wie viel wünschten sich die werdenden Eltern? "Mein Vater würde sich für sein Enkelkind 200 Euro wünschen, 80 Euro würden aber reichen", antwortete Ellen bescheiden.
Mit 200 bis 250 Euro konnte sich Horz einverstanden zeigen, und die Eheleute machten sich auf den Weg in den Händlerraum. Dort hatte man den Wert des Fundstückes offenbar erkannt und startete ohne groß zu überlegen bei 200 Euro.
Plötzlich ging es Schlag auf Schlag, die Gebote schnellten in die Höhe. Vor allem Elke Velten (70) und Daniel Meyer (49) lieferten sich einen Schlagabtausch. Bei 600 Euro wollte Velten den Kauf abschließen, doch Meyer kam ihr mit einem Gebot von 620 Euro zuvor. "Jetzt guckt sie böse", kommentierte Meyer und schloss den Handel letztlich mit 660 Euro ab. "Es gibt so Sachen, da stimmt einfach alles", freute sich der Händler.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF. Vorab zeigt der Sender die Folgen in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares