Teekanne hat besonderes Detail: "Bares für Rares"-Kandidatin "schlottern die Knie"
Köln – Manchmal landen bei "Bares für Rares" unscheinbare Gegenstände auf dem Tisch. Erst beim zweiten Blick wird deutlich, dass die Raritäten von großem Wert sind. So auch in der Folge vom gestrigen Freitag, in der eine Teekanne die Experten begeisterte.
Hannelore Gebhardt-Koch (72) aus Emmendingen (Baden-Württemberg) brachte einen wahrhaften Handschmeichler mit ins Pulheimer Walzwerk.
Die leidenschaftliche Radfahrerin war im Auftrag ihrer Nachbarin in die Nähe Kölns gefahren, um die Silberkanne zu verkaufen. Wendela Horz (52) sollte das gute Stück einschätzen, welches vor vielen Jahren in einem Hamburger Antiquitäten-Laden entdeckt wurde.
"Ich sehe eine ganz entzückende Ausarbeitung, eine ganz wunderbare Qualität", lautete der erste Kommentar der 52-Jährigen.
Punzen weisen darauf hin, dass die Kanne von Georg Jensen in Dänemark hergestellt und vermutlich nach 1945 produziert wurde. Das Design der filigranen Kanne sollte laut der Expertin allerdings noch deutlich älter sein. Hinzukomme ein feines Hammerschlag-Muster.
Jedoch musste die Expertin auf eine Kleinigkeit hinweisen. Denn die Kanne verfügt über einen Knauf und einen Henkel aus Ebenholz.
Kanne geht für das Dreifache weg
"Mit diesem Thema müssen wir sehr sensibel und respektvoll umgehen. Es gibt mittlerweile Handelsbeschränkungen und auch Nachweispflichten für Tropenhölzer", erklärte Horz. Denn viele Bäume dieser Art seien inzwischen vor dem Aussterben bedroht. Glücklicherweise traf das auf Gebhardt-Kochs Kanne nicht zu.
Könnte die Antiquität also noch wertvoller sein, als die von der Kandidatin gewünschten 300 Euro? "Der Zustand ist top und ich würde in diesem Fall etwa 800 bis 1000 Euro taxieren", lautete die Antwort der Goldschmiedin. Gebhardt-Koch begannen daraufhin die Knie zu schlottern. Damit habe sie nicht gerechnet, stellte sie nervös klar.
Auch im Händlerraum war man verzückt. Als die 72-Jährige dann noch erwähnte, dass Ebenholz verarbeitet wurde, pfiff man anerkennend. Logischerweise stiegen die Gebote daraufhin drastisch an. Wolfgang Pauritsch (50) und Julian Schmitz-Avila (35) kämpften um das schöne Teil.
Schlussendlich konnte Pauritsch die Kanne für sich gewinnen – glatte 900 Euro blätterte er dafür hin. Nicht ganz ohne Hintergedanken: "Ich schwöre euch, ich habe die Kaffeekanne dazu."
"Bares für Rares" läuft täglich ab 15.05 Uhr im ZDF. Vorab zeigt der Sender die Folgen in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares