Super-GAU bei "Bares für Rares": Auf Top-Expertise folgt die eiskalte Händler-Abfuhr!
Köln - Eine Top-Expertise ist bei "Bares für Rares" meist die halbe Miete. Doch in diesem Fall lassen die Händler den Verkäufer eiskalt im Stich!
Manfred Bernhard (68) aus Linnich hat eine Musikbox in das Pulheimer Walzwerk mitgebracht. Als der Titel "Kleine Annabell" ertönt, ist Horst Lichter (62) so begeistert, dass er gleich lauthals mitsingt. Mitbieten darf er laut Regelwerk nicht.
Bei dem Objekt handelt es sich um einen echten Scheunenfund, der über viele Jahre hinweg restauriert wurde. "Ich habe die jetzt über 20 Jahre und viele Teile ausgetauscht", verrät der Besitzer. Aus Platzgründen soll das gute Stück dennoch weg.
"Man hat es am Sound schon gehört: Es ist eine Wurlitzer", erklärt Experte Detlev Kümmel (56). "Eine sehr solide Arbeit - in der Optik und im Klang." Hergestellt worden sei das Gerät von der US-Firma um 1967 - und zwar in Deutschland.
Insgesamt attestiert der Sachverständige der Rarität einen Top-Zustand. Sogar die 50 angezeigten Platten sind noch vollständig. "Von denen muss ich mich ja auch trennen", merkt der Besitzer an. Sein Wunschpreis: 1000 Euro für die Musikbox, 200 Euro für die Platten.
"Ich bin ganz bei Ihnen", stimmt Kümmel der Einschätzung zu. Bis zu 1200 Euro seien für die alte Wurlitzer durchaus zu erzielen. Der Verkäufer freut sich: "Dann hoffe ich, dass sich auch im Händlerraum jemand begeistert." Wenn er sich da mal nicht irrt …
"Bares für Rares"-Händler fällt vernichtendes Urteil: "Gefällt mir nicht!"
Fabian Kahl sorgt für den ersten gnadenlosen Dämpfer. "Mir gefällt sie nicht", stellt der 32-jährige Thüringer sofort klar. Auch Händler Roman Runkel (63) ist kritisch. "Das ist nicht eine ganz alte, die gibt es schon noch häufiger", behauptet er.
Trotz seiner Skepsis bietet er immerhin noch 800 Euro für den Musikapparat mit der neonfarbenen Leuchtreklame. Damit ist das Ende der Fahnenstange jedoch bereits erreicht. Kein Händler bietet mehr. Autsch!
"Dann geht sie wieder mit", betont Besitzer Bernhard in aller Deutlichkeit. Unter 1200 Euro wolle er seinen Scheunenfund nicht abgeben. Eine Reaktion erzielt der 68-Jährige damit nicht. Die Käufer-Meute bleibt hart und lässt die Geldbörsen zu. Der Deal platzt!
Im Einzelinterview zeigt sich der Nordrhein-Westfale enttäuscht. 800 Euro seien definitiv zu wenig gewesen. "Dann stelle ich sie lieber wieder bei mir ins Wohnzimmer und freue mich noch ein paar Jahre daran."
"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares