Preissensation bei "Bares für Rares": Expertin liegt mit ihrer Bewertung komplett falsch
Köln - Ein Verkäufer erlebt bei "Bares für Rares" ein Wechselbad der Gefühle: Von der Expertin kassiert er zunächst einen herben Dämpfer, im Händlerraum wird plötzlich der fünffache Schätzpreis geboten!
Günther Schneider aus Maroldsweisach ist nicht im Auftrag des Herrn, sondern stellvertretend für einen Bekannten in das Pulheimer Walzwerk bei Köln gereist. Mit dabei hat er eine edel anmutende Ablageschale samt bronzenem Hunde-Dekor.
"Das ist eine deutsche Dogge", stellt Horst Lichter (63) mit seinem Kennerblick sofort fest. Allerdings glaubt der Moderator auch, einen Aschenbecher vor sich zu haben. Seine Expertin klärt ihn also erst einmal darüber auf, dass es sich bei dem Objekt um ein "Vide-poche" handelt. Natürlich!
Wie Friederike Werner weiter ausführt, verbirgt sich hinter dem Begriff (dt. "leere Tasche") meist ein Behältnis, in welches man nach dem Heimkommen allen möglichen Krimskrams hineinlegen kann - wie etwa einen Autoschlüssel.
Die Schale sei zwischen 1900 und 1920 von der Firma Bärenburg aus Osterode im Harz hergestellt worden - und zwar aus echtem Marmor, wie die Sachverständige begeistert feststellt. Der Wunschpreis des Verkäufers liegt bei 300 bis 400 Euro.
Werner schüttelt sofort den Kopf, mit dieser Summe ist die 63-Jährige ganz und gar nicht einverstanden. Auch wegen der zahlreichen Macken im Stein korrigiert sie den Wert des Objekts deutlich nach unten. Maximal 200 bis 250 Euro seien realistisch. Autsch...
"Bares für Rares"-Händler sieht Sensation kommen: "Du kannst dich einfach zurücklehnen!"
Nachdem er die Enttäuschung über das Gehörte verdaut hat, entscheidet sich der Studio-Gast trotz allem dafür, sein Glück im Händlerraum probieren zu wollen. Der Besitzer "will sich von der Schale trennen", so seine Begründung. Eine goldrichtige Entscheidung!
Als die potenziellen Käufer die Bronze-Dogge sehen, geht sogleich ein Raunen durch den Raum. Walter Lehnertz (58) kündigt bereits einen Bieterkrieg an und tönt in Richtung des Verkäufers: "Du kannst dich einfach zurücklehnen!" Er sollte recht behalten.
Der Mann aus der Eifel startet anschließend mit mageren 80 Euro in die Verhandlungen. Laut eigener Aussage bezieht sich die Summe aber nur auf "die Schraube unten drunter". Wohin die Reise geht, wird erst richtig deutlich, als Sarah Schreiber (38) direkt auf 400 Euro erhöht.
Anschließend tritt genau das ein, was "Waldi" kurz zuvor prophezeit hat. Gleich vier Händler wollen die Dogge haben und bieten sich um Kopf und Kragen. Erst sein Sensationsgebot von sage und schreibe 950 Euro macht Lehnertz zum Sieger der Auktion. Die Expertise ist damit pulverisiert. "Donnerwetter", platzt es aus Schneider heraus. Damit war nicht zu rechnen!
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares