Böser Reinfall bei "Bares für Rares": Unwissende Gäste kassieren satte 8900 Euro weniger

Köln - Sich vor dem "Bares für Rares"-Besuch über den Wert des Verkaufsobjekts zu informieren, kann nie schaden. Dabei sollte jedoch auf seriöse Quellen zurückgegriffen werden, andernfalls droht Ungemach. So wie in diesem Fall …

Cornelia Böhlhoff und ihr Sohn Dennis glauben, dass ihr Öl-Gemälde von Carl Osterley satte 10.000 Euro wert sein könnte.
Cornelia Böhlhoff und ihr Sohn Dennis glauben, dass ihr Öl-Gemälde von Carl Osterley satte 10.000 Euro wert sein könnte.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Cornelia und Dennis Böhlhoff bringen ein Öl-Gemälde in die ZDF-Show, auf dem der Geiranger-Fjord abgebildet ist. "Das ist seit 1970 im Familienbesitz", verrät die Verkäuferin. Einst sei es ein Geschenk des Nachbarn an ihren Vater gewesen.

Bei Horst Lichter (62) weckt das Kunstwerk sofort Erinnerungen. Allerdings keine allzu positiven. Der Moderator erklärt: "Da war ich auch schon, es war sehr kalt." Als passionierter Motorradfahrer bevorzugt er wohl eher die wärmeren Gefilde.

Nach dem lockeren Begrüßungs-Talk wird es ernst. Experte Colmar Schulte-Goltz (51) wirft einen geschulteren Blick auf das Objekt und erkennt, dass das Bild um 1900 entstanden sein muss. Als Maler identifiziert er Carl Osterley.

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Dieser sei mehrmals im Jahr nach Norwegen gefahren und habe seine Eindrücke hinterher auf Leinwand festgehalten. "Diese Gemälde sind als Emotionsvermittlung gemalt worden", analysiert der Sachverständige. Doch was ist die Pinsel-Arbeit wert?

"Wir haben im Internet gesehen, dass kleine Bilder von ihm für 10.000 Euro weg gingen", erklärt das vermeintlich gut informierte Mutter-Sohn-Gespann. Schulte-Goltz fällt die Kinnlade runter. Diese Preisvorstellung passt für ihn vorne und hinten nicht!

Trotz zäher Verhandlungen: "Bares für Rares"-Verkäufer gehen nicht mit leeren Händen

Julian Schmitz-Avila (37) bezahlt am Ende immerhin noch 1100 Euro für die Fjord-Malerei.
Julian Schmitz-Avila (37) bezahlt am Ende immerhin noch 1100 Euro für die Fjord-Malerei.  © ZDF und Frank W. Hempel

Der 51-jährige Kunsthistoriker kritisiert unter anderem den schlechten Zustand des Objekts. Vor allem der Rahmen habe sehr gelitten. Aus diesem Grund taxiert er den Wert am Ende seiner Expertise auf "700 bis 1000 Euro". Ein herber Dämpfer.

Trotz der gefühlten Preisminderung um 9000 Euro, wollen die Verkäufer ihr Glück im Händlerraum versuchen. Dort läuft es für Familie Böhlhoff jedoch nicht viel besser. Bei 300 Euro scheint das Ende der Fahnenstange bereits erreicht.

Elke Velten-Tönnies (71) bietet gar nicht erst mit. Sie sagt: "Mir gefällt es nicht, mir ist es zu grob gemalt." Auch den Geschmack von Wolfgang Pauritsch (51) verfehlt das Osterley-Werk. Der Österreicher ist dennoch bereit, 420 Euro dafür zu bezahlen.

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Sein Kollege Julian Schmitz-Avila versteht die Welt nicht mehr. "Ich denke, das gefällt dir nicht?", hakt der 37-Jährige nach. Pauritsch kontert daraufhin: "Ich kaufe nicht, was mir gefällt, sondern was sich gut verkaufen lässt." Es kommt zum Bieter-Duell.

Erst bei 1100 Euro überlässt er Schmitz-Avila das Feld. Obwohl sie mit einer deutlich höheren Erwartung angereist sind, akzeptieren Cornelia und Sohnemann Dennis das Angebot. Der Deal ist perfekt.

"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.

Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

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