Kurioses Angebot bei "Bares für Rares": Welche Geschichte steckt hinter diesem Hammer?
Köln – Manchmal wandern wirklich sonderbare Produkte über den Versteigerungstresen bei "Bares für Rares". Auch in der neuesten Folge vom Donnerstag machte ein zunächst schnöde wirkender Hammer den Anfang. Doch das Werkzeug hatte eine interessante Geschichte.
Margret Forst (63) aus Düsseldorf war die Frau hinter dem Hammer und klärte gleich zu Anfang, was es mit ihm auf sich hatte.
Es war ein Kunstwerk des Künstlers Günther Uecker (91) der vor allem für seine Nagelkunst bekannt wurde. Warum aber ausgerechnet ein Hammer als Objekt gewählt wurde, wusste Margret nicht und machte sich darum auf den Weg zu Experte Colmar Schulte-Goltz (47).
Auch der wusste, anders als Moderator Horst Lichter (59), sofort Bescheid und konnte das skurrile Kunstwerk mit dem Namen "Do it yourself" betiteln. "Es ist die ironische Variante eines weltberühmten Künstlers, sein eigenes Werk zu reflektieren", erklärte er.
Da Uecker Kunstwerke herstellte, bei denen er Nägel in einer bestimmten Anordnung in Leinwände haute, war der Hammer offenbar eine gelungene Art, um seine Werke zusammenzufassen.
Der Künstler hörte allerdings oft, dass man seine Kunst sicherlich einfach nachahmen könne. Seine Antwort auf diese anmaßende Annahme war kurzerhand der "Do it yourself"-Hammer.
"Bares für Rares"-Experte schätzt Hammer sehr wertvoll ein
Nun galt es noch zu klären, ob das Kunstwerk auch wirklich von Uecker stammte. Experte Schulte-Goltz war der Meinung, dass es sich lediglich um eine Edition handelte und der Künstler damals nur seine Unterschrift auf das Holz setzte. "Er erkannte als das, was da war, als sein Werk an", erläuterte der Galerist.
Kandidatin Forst konnte allerdings kontern. Sie wusste, dass die Mutter ihres Lebensgefährten damals auf einer Ausstellung des Künstlers war und Uecker die Hammer-Kunstwerke vor Ort herstellte.
"Ich habe es damals bei ihr in der Küche entdeckt. Es ist daher ein bisschen fettig", bemerkte Forst.
In diesem Fall schienen Fett und abgelagerter Staub allerdings kein Drama zu sein, sondern unterstrichen den Charme des Werkes. Reinigen solle man es auf keinen Fall, fand Schulte-Goltz: "Nein, ich würde es einfach in eine Plexi-Box stecken und so präsentieren."
Mit neuen Informationen und einem geschätzten Wert von 500 bis 650 Euro ging es für die Düsseldorferin danach in den Händlerraum.
Uecker-Hammer übersteigt Expertise des Experten
Im Händlerraum wollte die 63-jährige dann Nägel mit Köpfen machen. Das stellte sich leichtes Unterfangen heraus. Denn dort kannte man das Uecker-Werk. Walter Lehnertz (54), Wolfgang Pauritsch (49) und Julian Schmitz-Avila (35) boten um die Wette. Der Preis überschlug sich und ging schnell über den geschätzten Wert hinaus, bis Lehnertz bei 720 Euro das offenbar letzte Gebot machte.
"Normalerweise würde ich drübergehen", erklärte Pauritsch. "Aber ich möchte das Gesicht von Waldis Frau sehen, wenn er erzählt, er hat einen 100-Gramm-Hammer gekauft für 720 Euro."
Damit wurde der "gewöhnliche" Hammer für einige Euros mehr versteigert, als vom Experten angenommen.
Welche anderen Raritäten bei "Bares für Rares" noch unter den Hammer kommen, zeigt das ZDF in der Mediathek oder täglich ab 15.05 Uhr im TV.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares