Kurioser Verkauf bei "Bares für Rares": Nackte Frauen halten Likör-Gläser
Köln - Pünktlich zum Wochenende wird in der neuesten Folge "Bares für Rares" ein kultiges Likör-Set verkauft.
Es gehört zu Rainer Fetting (61) aus Oldenburg. Der ehemalige Speditionskaufmann möchte wissen, wie alt das Set ist und welche Firma es hergestellt hat. Diese Fragen soll ihm Kunsthistorikerin Friederike Werner (59) beantworten.
"Es steht nur rum", erklärt Fetting. Ein klassisches Vitrinen-Produkt. Er habe die anrüchigen Gläser damals von einem Vater geschenkt bekommen.
Da dieser mittlerweile verstorben ist, kann er mit den Gläsern nichts mehr anfangen und möchte deshalb einen würdigen Abnehmer finden.
"Mein Vater hat sie Anfang der 50er Jahre gekauft und dafür Ärger von meiner Mutter bekommen. Er hat dafür nämlich seinen ersten Wochenlohn ausgegeben", erzählt Rainer.
Inselgruppe der Bahamas inspirierte Künstler zum Entwurf
Expertin Werner ist sichtlich amüsiert, aber auch begeistert von der vollständigen Sammlung. Denn die ist ähnlich kurios wie ein Kaffeeservice für das eine Verkäuferin einmal 2000 Euro verlangte. "Die weiblichen Körper recken sich förmlich empor, um die Kelche zu halten. Ein schönes Design", so die Kunsthistorikerin.
Verantwortlich für das Design war der Wiener Künstler Fritz Lampl. Seine Manufaktur, Bimini genannt, wollte mit ihren außergewöhnlichen, teils barbusigen Entwürfen, ein fröhliches Lebensgefühl hervorrufen.
Da die Bahamas-Insel Bimini auch damals schon bekannt für seine Sage war, in der es eine wundertätige Quelle gegeben haben soll, wurde die Wiener Manufaktur danach benannt.
Wie so oft finden außergewöhnliche Entwürfe Nachahmer. Und so stellte eine Manufaktur in Thüringen diese Art von Gläsern her, von der Fettings Vater damals ein Set kaufte.
"Man sieht, dass dieses Set weniger filigran ausgearbeitet wurde als der Wiener Entwurf", so Werner. "Die Gläser sind nicht ganz genau gleich groß und man sieht Verunreinigungen."
Trotzdem fällt die Expertise zufriedenstellend für den leidenschaftlichen Motorradfahrer Fetting aus. "120 bis 150 Euro", ermittelt die Expertin.
Verkaufspreis übersteigt Expertise
Im Händlerraum ist man bereits begeistert von den Gläsern. "Schön, dass das Set noch vollständig ist. Das ist selten", stellt Händler Christian Vechtel (46) fest.
"Auch das nichts abgebrochen ist, ist sehr schön. Sie sind ja immerhin barbusig", fügt Kollege Julian Schmitz-Avila (34) hinzu.
Die Händler sind sich einig und bieten geschlossen auf das Likör-Set. Kunsthistoriker Thorsden Schlößner (59) startet mit 100 Euro.
Auch Esther Ollick (41) ist angetan und überbietet den Kollegen. Schnell schaukelt sich der Preis hoch und erreicht schnell Fettings Wunschpreis. Doch Ollick erhöht, bis sie bei 250 Euro niemand mehr überbietet.
Fetting ist zufrieden: "Toller Tag. Mehr geht nicht."
Die neuen Folgen von "Bares für Rares" gibt es immer werktags um 15.05 Uhr im ZDF oder vorab in der ZDF-Mediathek.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares