Bares für Rares: skurrile Geschichte hinter dieser Taschenuhr!
Köln – Bei Bares für Rares wird so einiges geboten. Schmuck, Spielzeug, Porzellan. Dafür gibt es oft viel Geld. Die Händler in der aktuellen Folge am Montag aber sind etwas knausrig mit den angebotenen Gegenständen. Die Ausnahme macht eine Taschenuhr.
Wilhelm Wagner ist Taxifahrer aus Köln. Was das mit seiner Taschenuhr bei Bares für Rares auf sich hatte, verriet der 66-Jährige dem Moderator Horst Lichter und dem Experten Colmar Schulte-Goltz.
"Morgens gegen 5 Uhr kam ein älterer Herr zu mir ins Taxi und fragte, 'würden sie mich nach Frankfurt fahren.' Ich sagte, 'Ja, selbstverständlich.'"
Die Überraschung jedoch war, dass der Herr nicht vorhatte, in bar zu zahlen. Das lässt Horst Lichter aufhorchen und selbst der Experte hält kurz inne.
Der Taxi-Gast bot stattdessen die Taschenuhr an, die "Willy" nun mit dabei hatte.
Dabei handelte es sich um eine Rolex-Taschenuhr aus den frühen 40er Jahren. Das Uhrwerk war zwar relativ einfach, aber die Geschichte um Wurzeln dieser Uhr machten das Stück auch für den Experten spannend.
Das hochwertig vergoldete Schmuckstücke wurde von den Kunsthandwerkern von Rolls Royce in Auftrag gegeben und an Käufer verschenkt.
Willy hoffte auf einen Schätzpreis von 150 Euro. Nachdem er in den 90ern auf einer Uhrenmesse schon schlechte Erfahrungen mit Bewertungen gemacht hatte, schien ihm dieser Preis angemessen.
"Hier geht es um den Liebhaber-Wert", erklärte Experte Colmar Schulte-Goltz. "Rolls Royce und Rolex, das macht den Preis."
Und der lag nach Expertenmeinung bei 470 bis 520 Euro. Das ließ nicht nur den 66-jährigen Kölner staunen, sondern führte auch bei Horst Lichter zu der schlichten Erkenntnis: "Dafür kann man auch mal nach Frankfurt fahren. Dat haste jut jemacht, mein Lieber."
Ausgestattet mit Uhr und Händlerkarte wagte sich Willy nun zu den Händlern: "Ich lass einfach alles auf mich zukommen. Und dann werde ich mich überraschen lassen."
Dem prüfenden Blick der Händler konnte die Taschenuhr standhalten. Und die Geschichte machte auch sie neugierig. Wenn man von Rolls Royce ein Auto kaufe, so Walter Lehnertz, dann könne man so eine Uhr auch verlangen.
Willy erwiderte nur, dass er davon keine Ahnung hätte, er hätte "noch nie so einen Eimer gekauft."
Die Antwort gefiel Waldi und er begann das Bieten mit 380 Euro. Da hatte er aber nicht mit Wolfgang Pauritsch gerechnet, der direkt auf 500 Euro erhöhte, und dass "obwohl sie nur vergoldet" ist.
Alle waren sich einig, dass die Kombination von der beiden Firmen etwas Besonderes war. Waldi kannte einen "Kumpel" der daran interessiert sein könne und ging auf 550 hoch. Zu seinem Pech kannte aber auch Wolfang Pauritsch diesen "Kumpel" und erhöhte auf 600.
Und dann kam Ludwig "Loki" Hofmeier und bot 700. Bei Waldi führte das Gebot zur Entrüstung: "Wie bist du denn drauf", fragte er lautstark durch den Raum und musste sich erst einmal aufsetzen. Er bot weiter und durfte die Uhr am Ende für 780 Euro mitnehmen.
Den Kölner Taxifahrer freute es. Für eine Fahrt nach Frankfurt in den 80ern bekam er gute dreißig Jahre später immerhin fast 800 Euro bar auf die Hand.
Titelfoto: Screenshot ZDF Mediathek