Bares für Rares: Silber-Service offenbart geheimnisvolle Geschichte
Köln – An diesem Mittwoch staunen die Händler in der TV-Show "Bares für Rares" über ein Silber-Service, das eine geheimnisvolle Geschichte in sich trägt.
Mitgebracht hat es Ute Meinhardt (73) aus dem pfälzischen Gönnheim.
Das Tee- und Kaffeeservice besteht aus vier Teilen: Kaffeekanne, Teekanne, Sahnekännchen und Zuckerschälchen in Form eines Bötchens.
Ute Meinhardt hat das gute Stück vor 22 Jahren in London erworben und viele Jahre lang Freude daran gehabt. Nun solle es jemand anders haben, verrät die 73-Jährige ohne Wehmut.
Expertin Wendela Horz ist beeindruckt von dem Set und nennt es ein "repräsentatives, opulentes Kernstück".
Tatsächlich besteht das Service aus Sterling-Silber. Und die Gravuren verraten noch mehr über die antiken Stücke. Gefertigt wurde das Set vom englischen Silberschmied William Hunter, der seine Initialien "WH" verewigt hat.
Entstanden ist das Service im Jahr 1884, also im Viktorianischen Zeitalter.
Der nähere Blick offenbart aber noch mehr über gut erhaltenen Silberteile.
Schwäne, Disteln und zwei Familienwappen
Denn jedes der vier Stücke ist mit mindestens einem Schwan verziert. Das Tier gilt laut Expertin Wendela Horz als Statussymbol des britischen Adels. Alle freilebenden Schwäne im Königreich gehörten der Königin, führt sie weiter aus.
Dazu ist die Fläche der Gegenstände mit Disteln (Nationalblume Schottlands) und fünfblättrigen Rosen (Blume Englands) verziert.
Was hat es mit dieser Symbolik auf sich? Erklären könnten dies die beiden Wappen, die auf jedem der vier Silberstücke zu finden sind.
Die Expertin kann das Rätsel nicht lösen, stellt aber eine Theorie auf. Sie vermutet die Verbindung zweier Adelshäuser aus Schottland und England als Hintergrund. Demnach wurde das Silber-Service für eine Hochzeit angefertigt.
Verkäuferin Ute Meinhardt hätte gern mindestens 4500 Euro für die Stücke. Expertin Wendela Horz taxiert den reinen Silberwert auf 1500 Euro. Da der genaue Hintergrund nicht bekannt ist, setzt sie einen Wert von 3000 Euro an.
Wie viel bieten die Händler?
Die Verkäuferin nimmt die Händlerkarte an, obwohl sie eigentlich deutlich mehr Geld haben möchte. Aber vielleicht findet sich unter den Händlern ja ein spendabler Bieter?
Für Waldi ist das Service "das bisher beste Kernstück", das er gesehen hat. Auch seine Kollegen können die einzelnen Stücke kaum aus der Hand geben.
Aber wie viel ist ihnen das Service wert? Gibt es einen Markt für das Set?
Christian Vechtel startet mit 1000 Euro. Er ist es auch, der wenig später 2100 Euro bietet. Darüber will keiner seiner Kollegen gehen.
Reicht das der Verkäuferin? Sie will eigentlich 3000 Euro, nimmt aber dann das Kompromissangebot von 2500 Euro an.
Das Silber-Service mit der geheimnisvollen Geschichte geht also an Händler Christian Vechtel. Die ganze Folge "Bares für Rares" gibt es um 15.05 Uhr im ZDF oder bereits jetzt in der Mediathek zu sehen.
Titelfoto: Screenshot ZDF/Bares für Rares