Affront bei "Bares für Rares": Nach Hammer-Expertise verlässt Lichter eiskalt den Raum
Köln - Seit 2013 moderiert Horst Lichter die Trödelshow "Bares für Rares": So sprachlos wie in diesem Fall hat man den 63-Jährigen aber nur selten erlebt. Grund dafür ist eine überragende Expertise!

Rudi Niephaus hat gleich acht Stühle mit in das Pulheimer Walzwerk gebracht, die er im Idealfall gewinnbringend verkaufen möchte. Und obwohl die Sitzmöbel zunächst wie gewöhnliches Büro-Inventar anmuten, verbirgt sich dahinter ein echter Schatz.
ZDF-Experte Detlev Kümmel (57) testet die Stühle zunächst einmal persönlich aus. Sein Urteil: "Die sind sehr bequem." Doch nicht nur das: Das Oktett wurde tatsächlich vom berühmten Designer-Paar Ray und Charles Eames entworfen.
Die Bauweise ist neuartig: Anstelle der üblichen Sitzschalen wählten die Eheleute eine Konstruktion, bei der sich das Polster dem Rücken anpasst. Laut Kümmel wurden die in der Sendung angebotenen Exemplare um das Jahr 2000 herum hergestellt.
Als Lichter hört, dass der Verkäufer satte 350 Euro pro Stuhl fordert, fällt er vom Glauben ab. Die Preisvorstellung von insgesamt 2800 Euro schockiert den früheren TV-Koch. "Alter Schwede", platzt es da nur noch aus ihm heraus. Aber sein Experte setzt sogar noch einen drauf!
Kümmel taxiert die Stühle auf 500 bis 600 Euro pro Stück. Das ergibt einen Gesamtwert von 4000 bis 4800 Euro. Jetzt muss sich der Gastgeber erstmal setzen. Gut, dass ihm dafür gleich acht verschiedene Optionen zur Verfügung stehen.

Horst Lichter verlässt den Raum und lässt seinen Experten einfach stehen

Nach der Übergabe der Händlerkarte reicht es Lichter schließlich endgültig. Er steht auf und lässt den Experten einfach eiskalt stehen. Ungewöhnlich! Für Niephaus geht es derweil mit sehr hohen Erwartungen weiter in den Verhandlungsraum.
Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuße. Die Händler zeigen sich zwar interessiert, die Begeisterung des Rentners und des Sachverständigen können sie aber nur bedingt teilen. Bei 1900 Euro scheint das Ende der Fahnenstange bereits erreicht. Wie bitter.
Auf Nachfrage von Julian Schmitz-Avila (38) bestätigt der Verkäufer noch einmal seine Schmerzgrenze von 2800 Euro. Erreichen wird er sie nicht. Trotzdem stimmt er einem Verkauf am Ende zu. Das Konvolut geht für 2100 Euro an Jos van Katwijk.
"Die Stühle haben einen guten Nachbesitzer bekommen", hält Niephaus zum Abschied zähneknirschend fest. Aufgrund von akutem Platzmangel in seiner Garage wollte er die Möbelstücke auf keinen Fall wieder mit nach Hause nehmen.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder bereits vorab in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares