Gold von der Autobahn: Handelt es sich bei diesem "Bares für Rares"-Armband um eine Fälschung?

Köln – Im Pulheimer Walzwerk bei Köln ging es in der neuesten "Bares für Rares"-Folge vom Donnerstag wieder heiß her. Ein Ehepaar präsentierte ein vererbtes Armband, war sich allerdings nicht sicher, ob es sich vielleicht um eine italienische Fälschung handelte.

Hiltrud und Norbert Esser aus Pulheim wünschten sich ein bisschen Geld für das Armband aus Italien.
Hiltrud und Norbert Esser aus Pulheim wünschten sich ein bisschen Geld für das Armband aus Italien.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Hiltrud und Norbert Esser wünschten sich für das Armband einen annehmbaren Preis, um die eigene Haushaltskasse aufzufüllen.

Kandidat Norbert verband zwar einige Erinnerungen mit dem Schmuckstück, konnte sich aber guten Gewissens von ihm trennen. Es sei ein Andenken an unzählige Italien-Urlaube mit seiner Mutter in den 1960er-Jahren. Das Armband war damals ein Urlaubs-Souvenir.

"Es ist ein Beutestück meiner Mutter vom Teutonengrill. Ich bin gespannt, ob es sich nicht vielleicht doch um Autobahngold handelt", kündigte der vorwitzige Unternehmensberater an.

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Teutonengrill, so nannte man das italienische Rimini an der Adria: Viele Deutsche reisten zu Tausenden in die Provinz Venetien und genossen das rebellische Zeitalter.

Expertin Heide Rezepa-Zabel (56) erklärte auch gleich, was es mit dem "Autobahngold" auf sich hatte: "Gold wurde an der Autobahn angeboten, vor allem in der Baderegion an der Adria. Man wurde an der Autobahn angesprochen, ob man Gold kaufen möchte. Damals wurde in Italien Gold en masse produziert, mit Techniken, die die Deutschen noch gar nicht beherrschten. Oftmals war der Schmuck jedoch nur vergoldet."

Expertin Heide Rezepa-Zabel (56) konnte Entwarnung geben: Das Armband war keine Fälschung.
Expertin Heide Rezepa-Zabel (56) konnte Entwarnung geben: Das Armband war keine Fälschung.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares
Es wurde im italienischen Vicenza hergestellt: Damals war das eine der führenden Städte für hochwertigen Schmuck.
Es wurde im italienischen Vicenza hergestellt: Damals war das eine der führenden Städte für hochwertigen Schmuck.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Retro-Armband kann Händler überzeugen

Walter Lehnertz (54,l.) interessierte sich nicht für das Schmuckstück. Julian Schmitz-Avila (35) dafür umso mehr.
Walter Lehnertz (54,l.) interessierte sich nicht für das Schmuckstück. Julian Schmitz-Avila (35) dafür umso mehr.  © Screenshot/ZDF/Bares für Rares

Beim Stück der Essers konnte die Goldschmiedin allerdings Entwarnung geben. Das modern gefertigte und industriell gepresste Bändchen stammte aus der damaligen Schmuck-Weltmetropole Vicenza. Der Goldwert lag nach Schätzung der Expertin bei etwa 1150 Euro.

Unternehmensberater Norbert hatte sich seinerseits ebenfalls informiert und war mit diesem Ergebnis zufrieden. Für die schöne Fertigung kamen jedoch noch ein paar Euros hinzu: 1400 bis 1500 Euro lautete der Schätzpreis. Somit wanderte ein zufriedenes Pärchen gen Händlerraum.

Auch dort war man von dem edlen Accessoire angetan. Einziges Manko: Es sei recht klein, wie Juwelierin Elke Velten (68) bemerkte. Das Retro-Armband schien dennoch beliebt zu sein und so machte Julian Schmitz-Avila (45) wenig später den Kauf für sich klar: Für 1250 Euro ging das Armband an ihn.

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Damit wurde der Schätzpreis nicht ganz erreicht, die Essers waren jedoch zufrieden. "Die Händler wollen auch was verdienen, also für uns ist das vollkommen in Ordnung", fasste Norbert zusammen.

Welche Raritäten noch auf den Händlertischen landeten, zeigt der TV-Sender online in der ZDF-Mediathek. Die Trödel-Show läuft darüber hinaus unter der Woche ab 15.05 Uhr im ZDF.

Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares

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