Gemälde bei "Bares für Rares" hat sagenhaftes Alter: Doch Experte erkennt Nachteil
Pulheim – Ein Gemälde bei "Bares für Rares" umgab in der gestrigen Dienstagssendung eine gewisse Aura - das finden zumindest die Händler. Doch sind mehr als 500 Jahre ein Grund, um viel Geld zu verlangen?
Benjamin Schmidt (32) hielt ein wahrlich altes Gemälde in den Händen. Es wegzugeben fiel ihm nicht leicht, immerhin hing es für ein halbes Jahrhundert im Wohnzimmer seiner Großeltern.
Doch etwas mit dem Relikt vergangener Tage anfangen? Das konnte der Mitarbeiter im Vertriebscontrolling auch nicht, weshalb ihn sein Weg in die Trödelshow führte.
Dort erkannte Experte Colmar Schulte-Goltz (49) umgehend, dass das Überbleibsel um das Jahr 1440 entstanden sein musste. Das Kunstwerk bestehe zudem aus Ölfarbe und wurde damals auf einem Holzbrett gemalt. Ursprünglich sei es ein Teil eines großen Bildes gewesen, welches aus vier kleineren Gemälden bestand.
"Es stellt eine Szene direkt nach der Wiederauferstehung Jesu Christi dar", erklärte der Kunsthistoriker. Zu sehen sei Maria Magdalena, die einem auferstandenen Jesu Christi begegne, erläuterte er weiter.
"Es ist gut gemacht, allerdings nicht auf dem höchsten Niveau der damaligen Zeit", erkannte Schulte-Goltz. Auch Moderator Horst Lichter (61) musste scherzhaft anerkennen: "Der Maler kann keine Hände und Füße malen."
Händler von "Aura" des Gemäldes begeistert
Wer es gemalt hat, war allerdings nicht herauszufinden. Und das tat dem Gemälde, welches sich für sein Alter in einem guten Zustand befand, einen großen Abbruch. "Wenn wir das wüssten, hätten wir ein Meisterwerk ersten Ranges vor uns", musste auch der Experte gestehen.
Kandidat Schmidt wollte dennoch nichts unversucht lassen und wünschte sich einen Preis von 1200 bis 1500 Euro. Das konnte der Galerist glücklicherweise toppen und schickte den 32-Jährigen mit einer Expertise von 3000 bis 3400 Euro in den Händlerraum.
Dort erkannte man die offenbar magische Aura, die von dem Objekt ausging. Von der Malerei angetan, begann Fabian Kahl (31) mit einem Startgebot von 1000 Euro.
Seine Mitstreiter zogen nach, bis Daniel Meyer (49) den anderen mit einem Gebot von 3500 Euro den Rang ablief. Er und Schmidt einigten sich auf 3600 Euro. "Das älteste Gemälde, was ich je erlebt habe in der Sendung", erkannte eine begeisterte Susanne Steiger (31).
"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder zeitgleich in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares