Fälschung bei "Bares für Rares": Teilnehmerin wurde bereits vor 30 Jahren betrogen
Köln - Skandal in der ZDF-Trödelshow! Eine aufwendig gestaltete und vermeintlich wertvolle Lampe war bereits seit 30 Jahren im Besitz der 75-jährigen Gabriele Bottenberg. Doch der Schein trog, wie die Dame in der Sendung am Montag schnell feststellen musste.
In der Bares für Rares-Folge zum Wochenauftakt war Bottenberg zu Gast, um sich von ihrer einstigen Lieblingslampe zu trennen.
Zwei Jahre schlich sie damals immer wieder um die Lampe herum und überlegte sich den Kauf gründlich. Denn das gute Stück war alles andere als günstig. "2000 DM habe ich damals bezahlt", erzählte die Teilnehmerin.
Kunsthistorikerin Bianca Berding (44) begutachtete die Lampe und entdeckte schon schnell eine Signatur: "Es handelt sich um Charles Ruchot, ein französischer Bildhauer. Er fertigte viele Objekte wie Uhren, Kerzenbeisteller oder Buchhalter im Jugendstil an."
Hatte Bottenberg etwa eine antike Lampe erstanden? Berding war sich da nicht so sicher. Denn die Gläser der Lampe sollen damals grün besprüht worden sein. "Kein gutes Zeichen", stellte Expertin Berding fest.
Auch der Guss, der zunächst aus Bronze zu sein schien, sei minderwertig. "Der gesamte Korpus der Leuchte ist mit verschiedenen Sprays übersprüht worden. Das Material kann ich nicht ausmachen", erklärte die Kunsthistorikerin.
Neues auf alt gemacht
Durch die grünliche Farbe wurde der ehemaligen Käuferin somit ein Alter vorgetäuscht, das gar nicht vorhanden war. Die Lampe wurde schlichtweg älter gemacht, als sie eigentlich zu sein schien.
"Dann wundert mich aber, dass die Lampe eine Signatur hat", hakte die 75-jährige Teilnehmerin nach.
Und plötzlich meldete sich auch Moderator Horst Lichter (59) zu Wort und erklärte, was damals womöglich schieflief: "Die Lampe wurde nachgegossen. Man hat einfach ein Abdruck vom Original genommen und daraus die Form erstellt. Durch den Abdruck wurde logischerweise auch die Signatur übernommen."
Ein weiterer Grund, weshalb die Kunsthistorikerin kein genaues Herstellungsdatum der Lampe feststellen konnte.
"Diese Objekte waren mal sehr, sehr teuer und die sind in sehr großen Stückzahlen gefälscht worden", musste sie erklären.
Jähes Ende
Bottenberg war sichtlich enttäuscht und ahnte Böses: "Dann würden Sie sie auch nicht verkaufen?"
Lichter drückte es noch etwas drastischer aus: "Dann dürfen wir es noch nicht einmal. Mir tut es nur so unendlich leid für dich, weil du 2000 DM bezahlt hast, was verdammt viel Geld war. Du bist lange drumherum gelaufen und hast dich verliebt, aber die darfst du so nicht verkaufen."
Geknickt, mit gefälschter Lampe und ohne Geld musste die 75-Jährige wieder kehrtmachen. "Ich bin echt traurig."
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares