"Bares für Rares": Ehepaar besteht auf 5000 Euro, was Händler dann tun, gab's noch nie
Köln - Zwei Designer-Stühle sorgen bei "Bares für Rares" für große Verzückung. Ihr Wert ist enorm, dennoch droht der Verkauf zu scheitern. Da kommt den interessierten Händlern plötzlich eine ungewöhnliche Idee …

Mitgebracht haben die Objekte Vera und Karl-Heinz Deimann. Anfang der 1970er-Jahre hat sich das Ehepaar aus Siegburg bei Köln auf der Suche nach Möbeln für die gemeinsame Wohnung "in diese Stühle verliebt". Um sie sich leisten zu können, mussten die beiden jedoch erst einmal sparen.
Anschließend übernimmt ZDF-Experte Sven Deutschmanek das Wort und kommt sofort ins Schwärmen: "Das sind Design-Ikonen", stellt der 48-Jährige klar. Wer sich auch nur ein Fünkchen mit Design befasse, kenne die Eames-Lounge-Chairs.
Besonders "bewundernswert" findet er den Erhaltungszustand der Stühle. "Das Leder ist perfekt gepflegt", lobt Deutschmanek. Einziger Makel: ein Fußhocker, eine sogenannte Ottomane, fehlt. Dieser hätte den Sitzkomfort perfekt gemacht.
Satte 5000 Euro verlangen die Verkäufer für ihre Mitbringsel. Wie der Sachverständige ausführt, würden derlei Sessel heute um die 8000 Euro kosten: "Die werden seit Jahren gesucht." Einen Preis zwischen 5000 und 6000 Euro hält er für angemessen.
"Es kann sogar sein, dass es mehr gibt, wenn einer [...] sagt, ich will die unbedingt haben", schürt Deutschmanek zum Abschluss seiner Expertise noch die Hoffnung auf das ganz große Geld. Von Horst Lichter (63) gibt’s die Händlerkarte.

Verkäufer beharrt auf seiner Schmerzgrenze, Händler finden kreative Lösung

Bevor das erste Gebot abgegeben wird, macht Christian Vechtel (50) erstmal den Sitz-Test. "Wow!", lautet sein überzeugtes Fazit. Ergänzend fügt er dann noch hinzu: "Die waren damals schon teuer!"
Sein Kollege Wolfgang Pauritsch (52) eröffnet die Auktion mit 1500 Euro. Auch Fabian Kahl zeigt Interesse. Der 33-jährige Thüringer bietet zunächst 2500 Euro. Kurz darauf erhöht er auf 3000 Euro und witzelt: "Ich überbiete mich selbst."
Danach geraten die Verhandlungen ins Stocken. Das Ende der Fahnenstange scheint bereits erreicht, doch Karl-Heinz Deimann betont, dass seine Schmerzgrenze nach wie vor bei 5000 Euro liegt.
Plötzlich hat Vechtel eine Idee: "Fabian, teilen? Du einen, ich einen?" Kahl will eigentlich beide. "Ich glaube nicht, dass die meisten Kunden zwei haben wollen. Die meisten wollen einen", versucht ihn sein Kollege, von einem Deal zu überzeugen. Kahl stimmt zu.
Die Verkäufer erhalten von beiden Händlern jeweils die Teilsumme von 2500 Euro. Bleibt nur die Frage: Wer bekommt welchen Stuhl? Der gebürtige Erfurter plädiert für Schnick-Schnack-Schnuck. Vechtel zeigt sich großzügig und überlässt seinem Kollegen die erste Wahl. So etwas hat es in der Sendung auch noch nie gegeben.
"Bares für Rares" läuft montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder bereits vorab in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares