"Das Ding ist 'ne Granate": Bares für Rares-Kuriosität begeistert Horst Lichter
Köln – Sieben kleine Silber-Bestecke sollen in der neuesten "Bares für Rares"-Folge vom heutigen Dienstag unter den Hammer gelangen. Doch um was handelt es sich eigentlich?
Das fragt sich Kandidat Karl Heinz Pyritz (59) aus Gaggenau im Schwarzwald, der die kleinen Werkzeuge seit Jahren im Schrank liegen hat und nie herausfinden konnte, was er da eigentlich geerbt hat.
Letzter Ausweg: das Pulheimer Walzwerk und seine Expertinnen und Experten.
Detlev Kümmel (53) soll einschätzen, ob es sich um eine gefragte Rarität oder doch eher um in Vergessenheit geratenen Ramsch handelt.
Der lange Griff und der kleine Haken, die bei jedem der sieben Werkzeuge aus Silber gefertigt sind, sind sehr filigran, stellt der Experte fest. "Es kann also kein stabiles Werkzeug sein", lautet seine Einschätzung.
Eine unbekannte Punze deutet darauf hin, dass hinter dem Hersteller keine große Marke stecken kann. "Es ist eher ein Markenzeichen einer kleinen Manufaktur", vermutet Kümmel.
Doch die Aufklärung ist erstaunlicher als gedacht.
Mini-Werkzeuge halfen beim Zuknöpfen
Die kleinen Hilfsmittel aus den 1920er Jahren sind einst für feine Herren oder Damen hergestellt worden, die sich keinen Dienstboten leisten konnten, der ihnen die Knöpfe ihrer Kleidung schließen konnte.
Kümmel setzt zur Demonstration an, fädelt das dünne Stäbchen durch ein Knopfloch, angelt sich einen Hemdknopf und zieht ihn durch das Loch.
"Das Ding ist 'ne Granate", fällt Moderator Horst Lichter (59) nur noch ein. "Ich find das großartig. Wieso ist denn so etwas in Vergessenheit geraten?"
Sichtlich verblüfft von der seltenen Gerätschaft fragt er den Kandidaten nach seinem Wunschpreis.
Da der bislang nicht wusste, was er dort im heimischen Schrank hortete, fällt seine Antwort zaghaft aus: Er wünscht sich 100 bis 150 Euro von den Händlern.
Ganz einverstanden ist Galerist Kümmel damit nicht. Er schätzt den Wert der Hilfsmittel, die teils beschädigt sind, auf 100 bis 120 Euro.
"Bares für Rares"-Händler sind ratlos
Und auch im Händlerraum wird kräftig gerätselt. Walter Lehnertz (54) vermutet, dass es sich um Dietriche handelt, die einem beim Öffnen von Türschlössern helfen können.
Maschinenbauer Pyritz kann Licht ins Dunkle bringen und somit auch den ersten Schritt in Richtung Verkauf machen.
Schlussendlich stocken die Gebote bei 100 Euro und Wolfgang Pauritsch (49) kauft die Knöpfhilfen. Es ist nicht viel Geld, aber Pyritz ist glücklich: "So finden sie vielleicht jemanden, einen Abnehmer, der wirklich noch etwas damit anfangen kann."
In der Sendung vom heutigen Dienstag wandern noch weitere Raritäten über den Versteigerungs-Tisch. Vorab zeigt das ZDF die aktuellen Folgen online in der ZDF-Mediathek. Die Trödel-Show läuft darüber hinaus unter der Woche ab 15.05 Uhr im TV.
Titelfoto: Bildmontage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares