Bittere Wende bei "Bares für Rares": Verkäuferin darf 1400-Euro-Deal nicht annehmen
Köln - Selten waren die Meinungen bei "Bares für Rares" so unterschiedlich! Expertin und Händler sind sich völlig uneins. Trotz eines vierstelligen Angebots darf die Verkäuferin den Deal am Ende nicht annehmen.
Sigrid Wegerich träumte viele Jahre davon, einmal an der beliebten ZDF-Trödelshow teilzunehmen. Nur fehlte ihr bis dato das passende Objekt. "Ich habe lange überlegt, was ich von meinen Sachen hier anbieten könnte", verrät die 71-jährige sofort.
Mit dem Schmuckstück eines Freundes schaffte sie es schließlich bis in die Sendung. Es handelt sich dabei um eine Taschenuhr der Firma Glashütte.
"Mindestens 2800 Euro", hat ihr der Besitzer als Wunsch mit auf den Weg gegeben - nicht weniger.
Ob der Zeitmesser tatsächlich so viel wert ist, soll Heide Rezepa-Zabel (59) klären. "Es ist ein wirklicher Handschmeichler", schwärmt die Expertin zunächst.
Allerdings handele es sich um eine Fertigung in niedriger Qualitätsstufe. Das Material besteht aus 585er-Gold. Anhand der Werknummer erkennt die Sachverständige das Produktionsjahr 1914. Alles in allem taxiert Rezepa-Zabel den Wert der Dreideckel-Uhr auf 2800 bis 3400 Euro.
Verkäuferin Wegerich ist überglücklich, dass sich Schätz- und Wunschpreis decken. Somit sollte es für sie doch reine Formsache sein, den geforderten Mindestpreis ihres guten Freundes zu erwirtschaften. Oder doch nicht?
Als "Bares für Rares"-Händler die Expertise hören, brechen sie sofort ab
Händler Fabian Kahl erkennt sofort, dass es sich bei dem Verkaufsobjekt um eine Kreation der Deutschen Uhrenfabrikation (DUF) handelt.
"Auch eine Glashütte-Uhr, aber nicht die berühmte", betont der 32-Jährige und ergänzt entsprechend: "Das macht einen großen Preisunterschied."
Das erste Gebot kommt von Daniel Meyer (51): "Ich fange mit 1000 Euro an!", so der Trödelspezialist. Sein Kollege Ludwig "Lucki" Hofmaier (82) ist sogar bereit, 1300 Euro für den Zeitmesser zu bezahlen. Kahl erhöht daraufhin nochmals auf 1400 Euro.
Als die Verkäuferin merkt, dass sich die Gebote weit unter der vorherigen Expertise bewegen, stellt sie unmissverständlich klar: "Mein Mindestpreis liegt bei 2800 Euro." Doch die Händler winken sofort ab: "Da kommen wir hier leider nicht zusammen!"
Ein jähes Ende - dabei hatte der Auftritt so hoffnungsvoll begonnen!
Weil Wegerich wegen der Ansage vor Reiseantritt unter der Summe von 2800 Euro aber nicht verkaufen darf, muss sie die Uhr ihres Freundes wieder mit nach Hause nehmen. Immerhin: Den Traum von einer Show-Teilnahme hat sich die 71-Jährige erfüllt.
"Bares für Rares" läuft von montags bis freitags ab 15.05 Uhr im ZDF oder vorab bereits in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares