Bares für Rares: Expertin findet ein uraltes, schottisches Clan-Wappen
Köln – Geschichte, die einem den Atem raubt? Bei diesem Anhänger, der in der neuesten "Bares für Rares"-Folge vom Montag über den Tresen wanderte, war das der Fall. Ein alter, schottischer Clan hatte offenbar seine Finger im Spiel.
Anika Preuß' Eltern erstanden den geschichtsträchtigen Anhänger vor einiger Zeit auf einer Pfandhaus-Versteigerung. Irgendwann gelangte der Gegenstand in die Hände der 38-jährigen Sekretärin. Wieder einige Jahre später begab sie sich etwas ratlos ins Pulheimer Walzwerk, um herauszufinden, was genau hinter dem Kreuz stecken könnte.
Expertin Heide Rezepa-Zabel (56) zögerte nicht und erkannte das Alter des Schmuckstücks sofort. "Er ist vermutlich 200 Jahre alt", lautete die erste Einschätzung. Doch das sollte es nicht gewesen sein. Denn der Anhänger, der einst Teil eines ganzen Schmucksets war, barg eine spannende Geschichte.
Die Expertin klärte auf: "Es zeigt sich, dass hier spiegelverkehrt, eine sogenannte Bild-Devise, ein Wappen und ein Motto von einem schottischen Clan eingraviert wurden. Diese Clans existierten eigentlich nur bis Ende des 18. Jahrhunderts."
Sie gehe daher davon aus, dass der Stein damals in einen Siegelring eingelassen war und der Anhänger erst später hergestellt wurde, als der Clan zerschlagen wurde.
"Bares für Rares": Im Anhänger steckt eine schottische Legende
Ein eingraviertes "I make sure" stellte damals den alles entscheidenden Spruch dar, so Rezepa-Zabel. "Die Legende besagt, dass der Anführer des Clans den designierten Thronfolger final mit einem Dolch umbrachte. So wurde Robert Bruce König." Daher stamme auch die abgebildete Faust, die einen Dolch hält.
"Ich hätte nicht gedacht, dass es so hochinteressant ist", entgegnete Moderator Horst Lichter (59). Und auch Kandidatin Preuß schien von den neuen Erkenntnissen erst einmal baff zu sein. Damals bezahlte sie 300 Euro für das Schmuckstück mit den eingelassenen Amethysten. Aufgrund der Geschichte und des Siegels wünschte sie sich nun 1000 Euro von den Händlern.
Rezepa-Zabel war ganz bei ihr: "1000 Euro sollten drin sein."
Und auch im Händlerraum erkannte man prompt, dass es sich nicht um einen einfachen Anhänger eines Colliers handelte, sondern um ein Wappen einer Bruderschaft.
"Ich sehe eine Faust, die einen Dolch nach oben zerrt und Blutstropfen, die heruntertropfen", beobachtete Wolfgang Pauritsch (49) ganz richtig.
"Bares für Rares"-Kandidatin zweifelt
Während die Händler fachsimpelten, machte sich Kandidatin Preuß Sorgen. "Erkennen sie den Wert der Geschichte an?", fragte sie sich. Doch sie trat den Gang in den Händlerraum an. Dort wurde nicht lange gefackelt und mit dem ersten Gebot gestartet.
Schlussendlich bewegten sich nur noch Pauritsch und Kollegin Susanne Steiger (38) in Zehner-Schritten in Richtung Tausender-Marke. Das war immerhin Preuß' Schmerzgrenze, wie sie offenbarte. Pauritsch' gebotene 850 Euro konnten da nicht viel anrichten.
Plötzlich zweifelte die Kandidatin. Immerhin wusste sie nun, welch packende Geschichte hinter ihrem Anhänger steckte. Die Händler versicherten ihr daraufhin, dass sie nicht verkaufen müsse. Doch die resolute Sekretärin blieb standhaft.
Schlussendlich konnten die gebotenen 1100 Euro von Händlerin Steiger die Bochumerin zum Verkauf bewegen.
Welche anderen Raritäten bei "Bares für Rares" noch unter den Hammer kommen, zeigt das ZDF in der Mediathek oder täglich ab 15.05 Uhr im TV.
Titelfoto: Montage: Screenshot/ZDF/Bares für Rares