Schade! Expertise bei "Bares für Rares" bringt Klarheit: Deshalb gehen fast 10.000 Euro durch die Lappen
Köln - Bei "Bares für Rares" hat eine Verkäuferin eine Rarität mitgebracht, die zunächst belächelt wird. Doch die Geschichte dahinter beeindruckt Moderator Horst Lichter (62) zutiefst.
Susanne Liehr (52) aus Duisburg hat eine Postkarte mit in das Pulheimer Walzwerk bei Köln mitgebracht. Das Objekt sorgt bei dem 62-jährigen Entertainer jedoch zunächst für Verwunderung. "Eine Postkarte? Es geht um eine Postkarte?", fragt er stutzig.
Die Beamtin kann Horst aber direkt beruhigen: "Es ist schon eine besondere Postkarte. Sie stammt aus Figueras, das ist eine spanische Stadt in Katalonien und da ist eine originale Unterschrift von Salvador Dalí drauf."
Diese Aussagen sorgen dafür, dass das Interesse beim 62-Jährigen geweckt ist. "Ach, wie kommst du denn da dran?", will er von der Verkäuferin wissen.
Als Kind sei Susanne immer mit ihrer Tante und ihrem Onkel in den Urlaub gefahren und gemeinsam habe man Rundreisen in Spanien gemacht.
"Ein Ort war unter anderem Figueras, wo wir immer Halt gemacht haben. Wir haben dann in einer Bar gesessen und in einer Bar gegenüber saß Salvador Dalí", erzählt sie.
Horst Lichter zeigt sich begeistert über die Geschichte der Verkäuferin
Anschließend ergänzt die Duisburgerin: "Ich war damals zehn und mein Onkel hat mir die Postkarte geholt, mir die in die Hand gedrückt, mir einen Stift gegeben und gesagt: 'Du gehst da jetzt mal rüber.' Dann bin ich dahingegangen, hab ihm das hingehalten, hab gesagt: 'Por favor' und er hat unterschrieben."
Dass die 52-Jährige Salvador Dalí kennengelernt hat, sorgt bei Horst für eine Menge Begeisterung. "Das ist ja der Knaller! Das ist ja wirklich eine Sensation! Wow!"
Und auch Kunstexperte Detlev Kümmel (56) ist entzückt von der Postkarte und kann die Echtheit der Unterschrift des Malers nur bestätigen. "Figueras ist ein Urlaubsort, gleichzeitig aber auch der Geburtsort von Salvador Dalí und der Ort, wo er gestorben ist. Er ist 1904 geboren, 1989 gestorben und dazwischen ist sehr viel passiert", klärt der 56-Jährige auf.
Der Moderator ist verwundert, dass Susanne die Rarität dennoch hergeben möchte. "Die Karte lag jetzt 42 Jahre bei mir zu Hause in einer kleinen Holzkiste und ich denke, sie hat langsam was Besseres verdient", erklärt sie und fügt hinzu, dass sie mit 100 Euro für die Postkarte schon zufrieden wäre.
"Bares für Rares": Fabian Kahl und Walter Lehnertz leisten sich Schlagabtausch
Dem kann Kümmel leider nur zustimmen, denn bei einer Postkarte müsse man allein davon ausgehen, dass es kein Kunstwerk sei. "Das ist nur ein Träger eines Autogrammes", erklärt er.
"Eine Signatur unter einem Kunstwerk wäre Tausende wert. Das würde sofort den Wert eines Kunstobjektes deutlich steigern. Hätte er nur eine ganz kleine Skizze auf die Postkarte gemalt, hätte es schon gereicht, um fünfstellig zu werden. Dann wäre es ein echter Dalí", teilt der Experte mit und taxiert das gute Stück auf 150 bis 200 Euro.
Auch die Händler sind von der Postkarte angetan. Daniel Meyer (50) startet mit einem Gebot von 50 Euro, welches aber nicht lange bestehen bleibt, denn Fabian Kahl (32) legt noch 30 Euro darauf. "Solange die nicht gesetzlich geschützt sind, biete ich die auch", sagt er zu Walter Lehnertz, der für seine 80-Euro-Gebote in der Sendung bekannt ist.
"Sind sie", entgegnet er daraufhin schmunzelnd. "Dann biete ich 90", kontert Kahl.
Am Ende ist auch der 32-Jährige, der das Rennen um die Postkarte macht. Für 150 Euro erhält er den Zuschlag.
"Bares für Rares" läuft immer montags bis freitags, ab 15.05 Uhr, im ZDF oder vorab in der Mediathek.
Titelfoto: Screenshot/ZDF/Bares für Rares